Anorexia/Bulimia nervosa und Mitralklappenprolaps bei einem Marathonläufer

Zusammenfassung

Ein 23jähriger, 180 cm großer und 63 kg schwerer kardial beschwerdefreier Student ließ sich vor der Teilnahme an einem Marathonlauf sportkardiologisch untersuchen und beraten. Dabei wurde ein holosystolischer Mitralklappenprolaps festgestellt. Nach dem Marathonlauf entwickelte sich eine Magersucht mit kurzen bulimischen Phasen bis zu einem Minimalgewicht von 48 kg. Nach einer stationären psychosomatischen Behandlung und einer Gewichtszunahme auf 60 kg kam es wieder zu einem Rückfall mit Gewichtsabnahme. In dieser Phase wurden eine Eisenmangelanämie (Hämoglobin 11,9 g/dl), eine Leukopenie (2900/µl) und eine gegenüber der Voruntersuchung geringe Herzgrößenabnahme bei unverändertem Mitralklappenprolaps nachgewiesen. Die ergometrische Belastbarkeit war weiterhin überdurchschnittlich (300 Watt). Nach Eisen-, Magnesium- und Kaliumsubstitution wurde eine erneute stationäre psychosomatische Behandlung eingeleitet.

Abstract

A 23-year-old male student (height 180 cm, weight 63 kg) without any cardiac symptoms underwent a cardiological examination and consultation before a marathon run. A holosystolic mitral valve prolapse was discovered. After the marathon run he developed anorexia nervosa, interrupted by brief bulimic periods, to a minimal weight of 48 kg. After psychosomatic in-patient treatment and a weight gain to 60 kg an anorexic period recurred and he lost weight. In this phase he had an iron deficiency anaemia (Hb 11.9 g/dl), leucopenia (2,900/µl) and (compared with the status at the first examination) mild decrease in heart size, while the valve prolapse was unchanged. Ergometric capacity was still above normal, at 300 W. After taking iron, magnesium and potassium salts in-patient psychosomatic treatment was renewed.