Der papaverin-induzierte Priapisimus: Erfahrungen mit einem neuen urologischen Notfall

Zusammenfassung

Zwischen September 1985 und Februar 1988 mußten zehn Patienten wegen einer prolongierten Erektion als Folge einer Schwellkörper-Autoinjektionstherapie (SKAT) bei erektiler Impotenz behandelt werden. Während bei der Hälfte der Patienten mit der Punktion der Corpora cavernosa, der Injektion von 2 bis 5 mg Metaraminol oder der Kombination beider Verfahren eine Detumeszenz des Penis erreicht werden konnte, war dieses Vorgehen bei den anderen Patienten unzureichend. Hier war eine Spülung der Schwellkörper mit Metaraminol erforderlich. In einem Fall mußte der Priapismus operativ behoben werden. Die klassische Therapie des papaverin-induzierten Priapismus mit Metaraminol sollte wegen der Gefahr hypertensiver Krisen nur in der Klinik angewandt werden.

Abstract

Ten patients with priapism after self-administered intracavernous papaverine injection for erectile impotence had to be treated as emergencies between September 1985 and February 1988. In half the patients it was possible to achieve penile detumescence by puncture of the corpora cavernosa, injection of 2-5 mg metaraminol or both, but failed in the remainder, requiring the intracavernous injection of 10-30 mg metaraminol in 500 ml physiological saline. Surgical treatment was necessary in one case. Papaverine-induced priapism constitutes an urological emergency which, because of the danger of hypertensive crises, demands treatment in hospital.