Somatoforme Störungen: Informationen aus dem Internet

Die Gruppe der somatoformen Störungen wurde erst in den letzten Jahrzehnten in die großen Diagnosesysteme ICD (siehe Morschitzky 2007, Waller 2005) und DSM (siehe Lamberty 2007, Morschitzky 2007) aufgenommen. Das breite Spektrum der assoziierten Symptome wird allerdings schon vielseitig und lange beschrieben. Diese gehen neben einer körperlichen Störung mit einer Störung des Erlebens und Verhaltens menschlicher Beziehungen einher (Waller 2005). Somatoforme Störungen definiert Morschitzky (2007) als chronifizierte körperliche Beschwerden, die nicht oder nicht ausreichend durch einen organischen Befund erklärt werden können. Es besteht demnach eine Diskrepanz zwischen organischem Befund und dem subjektiven psychischen Befinden der Person (Noeker 2007). Auch eine organische Abklärung der Beschwerden, in denen eine körperliche Erkrankung ausgeschlossen wird, führt meist nicht zum Abklingen der Symptome bei den Betroffenen (Waller 2005). Eine weitere Bezeichnung für das Krankheitsbild ist „allgemeines psychosomatisches Syndrom”, zudem gibt es eine Fülle von traditionellen Bezeichnungen, wie z. B. psychogene Störung, funktionelle Störung, vegetative Dystonie, Konversionsstörung und Briquet-Syndrom. Die Störung ist nicht ausschließlich bei Erwachsenen zu finden, sondern ebenso bei Kindern und Jugendlichen.

Eine hohe Koexistenz von depressiven und Angststörungen lassen verschiedene empirische Untersuchungen vermuten (Waller 2005). Somatoforme Störungen haben aufgrund ihrer Häufigkeit und den daraus resultierenden Behandlungskosten gesundheitspolitische Relevanz. Patienten, die unter somatoformen Störungen leiden, sind die häufigsten Nutzer des medizinischen Versorgungssystems (Noeker 2007, Waller 2005). Mit einer Prävalenz von 10–15 % zählen somatoforme Störungen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. In der ärztlichen Primärversorgung kommen somatoforme Störungen noch häufiger vor. Mindestens 20 % der Patienten, die einen Hausarzt aufsuchen, leiden an einer somatoformen Störung. Insofern ist es von hoher Relevanz, dass nicht nur Psychotherapeuten und Ärzte in der psychosomatischen, psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung Kenntnisse über dieses Störungsbild haben, sondern ebenso Hausärzte und andere am Gesundheitssystem Beteiligte.

Somit werden im Folgenden Internetadressen kommentiert aufgeführt, die allgemeine Informationen zu somatoformen Störungen bieten. Daraufhin werden Online-Quellen zu verschiedenen Forschungsprojekten an einzelnen Universitäten vorgestellt und spezielle Hinweise zu Diagnostik und Therapie bei somatoformen Störungen gegeben. Abschließend werden Informationsseiten für Betroffene vorgestellt.

Tabelle 1 Internetadressen (Stand: 10.3.2008). 1 Leitlinien für somatoforme Störungen (Erwachsene) der AWMF www.uni-duesseldorf.de/awmf/ll/051-001.htm 2 Leitlinien Somatoforme Störungen (Kindes-und Jugendalter) der AWMF www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/028-010.htm 3 Somatoforme Störungen: ICD-10 www.dimdi.de/static/de/klassi/diagnosen/icd10/htmlgm2008/fr-icd.htm 4 Somatoform Disorders: DSM-IV behavenet.com/capsules/disorders/somatoformdis.htm 5 + 6 Informationen von Winfried Häuser www.klinikum-saarbruecken.de/np_show.phtml?nID=33 www.klinikum-saarbruecken.de/np_show.phtml?nID=37 7 Internetinformationen von Karl C. Mayer www.neuro24.de/somatoforme_st_rungen.htm 8 Präsentation von Johannes Kruse www.rk-duesseldorf.lvr.de/forschung/klinik_psychotherapie/somatoformestörungen.pdf 9–12 Informationen von Astrid Krüger www.astrid-krueger-panik.de/schwerp/somat.htm www.astrid-krueger-panik.de/schwerp/texte/somatint.htm www.astrid-krueger-panik.de/schwerp/texte/madle.htm www.astrid-krueger-panik.de/schwerp/texte/madle-km.htm 13 + 14 Artikel von Rief et al. www.psychosomaticmedicine.org/cgi/content/abstract/63/4/595 medicine.plosjournals.org/perlserv/?request=get-document.&doi=10.1371/journal.pmed.0030269#toclink4 15 Artikel von Sauer et al. www.deutsches-aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=54039 16 Beitrag von Schneider et al. www.zm-online.de/m5a.htm?/zm/3_02/pages2/zmed2.htm 17 Artikel von Porro et al. www.jneurosci.org/cgi/content/full/22/8/3206 18 Artikel von Coghill et al. www.pnas.org/cgi/content/full/100/14/8538 19 Artikel von Fink et al. Psy.psychiatryonline.org/cgi/content/full/46/6/540 20 Arbeitsgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der Uni Marburg www.uni-marburg.de/fb04/ag-klin/forschung/som_st 21 Artikel von Rief et al. content.karger.com/ProdukteDB/produkte.asp?Aktion=ShowAbstract&ArtikelNr=66569&Ausgabe=228764&ProduktNr=224158 22 Abstract zum Artikel von Rief et al. Psy.psychiatryonline.org/cgi/content/full/47/4/304?maxtoshow=&HITS=10&hits=10&RESULTFORMAT=&fulltext=Rief&searchid=1&FIRSTINDEX=0&sortspec=relevance&resourcetype=HWCIT 23 + 24 Abteilung für Klinische Psychologie der Uni Mainz www.klinische-psychologie-mainz.de/abteilung/schwerpunkte.html www.klinische-psychologie-mainz.de/abteilung/downloads/materialien/script_sfd.pdf 25 Klinische Psychologie, Psychotherapie und Biopsychologie der Uni Bonn www.psychologie.uni-bonn.de/kap/for/for.htm 26 Artikel von Hessel et al. www.uni-leipzig.de/∼medpsy/pdf/somat_youth.pdf 27 Abteilung für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin des Universitätsklinikums Heidelberg www.klinikum.uni-heidelberg.de 28 Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Hannover www.mh-hannover.de/psychosomatik.html 29 Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Münster psychosomatik.klinikum.uni-muenster.de/forschung/index.html 30 Forschungsprojekt am Institut für Allgemeinmedizin der Uni Magdeburg www.forschung-sachsen-anhalt.de/index.php3?option=projektleiter_detail&pid=83222&PHPSESSID=8d227 31 Abstract zum Artikel von Herrmann www.thieme-connect.com/ejournals/abstract/zfa/doi/10.1055/s-2006-933411 32 Artikel von Herrmann www.apam-gesundheit.de/cms/dermensch38_gesundheit-koerper.0.html 33 SOMS: Screening für Somatoforme Störungen www.testzentrale.de/?mod=detail&id=640 34 Artikel von Schüßler www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=15659 35 Artikel von Egle et al. www.thieme-connect.com/ejournals/abstract/ppmp/doi/10.1055/s-2005-863366 36 Dissertation von Michael miami.uni-muenster.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-2672/diss_michael/diss_michael.pdf 37 Artikel von Hiller et al. www.thieme-connect.com/DOI/DOI?10.1055/s-2004-818358 38 Klinik Roseneck, Prien www.klinik-roseneck.de 39 Integrative Ambulanz für funktionelle Störungen www.charite.de/psychosomatik-cbf/downloads/Integrative-ambulanz.pdf 40 Mutter-Kind-Klinik Waldfrieden www.kur.org/fileadmin/downloads/pdf/Fachkonzepte/somatoform.PDF 41 Artikel von Rust www.somatoforme-stoerung.de/diagnostik3.0.html 42 Informationen von Hans Morschitzky www.panikattacken.at 43 Artikel von Albrecht www.zeit.de/2005/31/M-Hypochondrie?page=all 44 Abstract zum Selbsthilferatgeber von Rauh und Rief www.hogrefe.de/index.php?mod=detail&ISBN=978-3-8017-1781-0 45 Onmeda-Gesundheitsportal www.onmeda.de/krankheiten/funktionsstoerung_somatoforme.html 46 Psychotherapie-Informations-Dienst www.psychotherapiesuche.de 47 Selbsthilfeforum hypochonder.foren-city.de

Literatur

• 1 Haviland M G, Pincus H A, Dial T H. Type of Illness and Use of the Internet for Health Information.  Psychiatric Services. 2003;  54 (9) 1198
• 2 Lamberty G J. Understanding Somatization in the Practice of Clinical Neuropsychology. Oxford; University Press 2007
• 3 Morschitzky H. Somatoforme Störungen. Diagnostik, Konzepte und Therapie bei Körpersymptomen ohne Organbefund. 2. erw. Aufl. Wien; Springer 2007
• 4 Noeker M. Funktionelle und somatoforme Störungen im Kindes- und Jugendalter. Göttingen; Hogrefe 2007
• 5 Waller E. Somatoforme Störungen und Bindungstheorie. Hamburg; Dr. Kovac Verlag 2005

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