Diagnostik extrakranieller Carotiserkrankungen: Doppler-Echoflow und transvenöse digitale Subtraktionsangiographie

Zusammenfassung

Mit dem Doppler-Echoflow, einem neuartigen, gefäßabbildenden Dopplerverfahren, wurden 3608 Carotissysteme untersucht. Von ihnen wurden 156 Carotiden mittels konventioneller Carotisangiographie, 363 mittels digitaler Subtraktionsangiographie (DSA), einer neuen, sehr risikoarmen Angiographiemethode kontrolliert. Bei 32 Carotissystemen wurden alle drei Untersuchungsverfahren angewandt. Dabei zeigte sich, daß die Treffsicherheit der Doppler-Echoflow-Untersuchung von der Erfahrung des Untersuchers abhängt. In der Hand des Geübten hat die Methode eine Treffsicherheit von 96 % hinsichtlich der Aussage »hämodynamisch wirksame Obstruktion« und von 98 % hinsichtlich der Aussage »keine hämodynamisch wirksame Obstruktion«; bei Anfängern sinkt die Sicherheit der Aussage auf 87 % beziehungsweise 93 %. Das Verfahren ermöglicht somit auch dem Anfänger eine hohe Treffsicherheit. Die DSA erwies sich als sehr risikoarm; durch die Untersuchungsmanipulation direkt aufgetretene zerebrovaskuläre Komplikationen kamen bei insgesamt 1000 Untersuchungen nicht vor. Ihre Ergebnisse stimmen in 88 % mit dem Doppler-Echoflow-Befund überein, so daß zumeist auf die risikoreichere arterielle Angiographie verzichtet werden kann. Die Analyse der 32 zusätzlich mittels arterieller Angiographie untersuchten Carotiden zeigt, daß auch bei der DSA falsch-positive und falsch-negative Befunde vorkommen können. Bei Befunddiskrepanzen ist daher nach wie vor eine arterielle Angiographie notwendig.

Abstract

Doppler-echo flow was measured in the assessment of 3608 carotid arterial systems (common, internal and external carotid arteries on one side). Conventional carotid angiography was performed in 156 cases, 363 were examined by digital subtraction angiography (DSA). All three methods were employed for 32 carotid systems. It was demonstrated that the accuracy of the Doppler-echo flow method depends on the experience of the examiner. In the hands of the experienced, accurate diagnosis with regard to »haemodynamic effective obstruction« was 96 % and for »no haemodynamically effective obstruction« 98 %. Among beginners the corresponding results were 87 and 93 %, respectively. DSA was a very low-risk procedure. Directly occurring cerebrovascular complications during manipulation were not observed among 1,000 procedures. The results agreed in 88 % of cases examined by the Doppler-echo flow method, so that in most cases it is possible to avoid arterial angiography with its higher risks. Analysis of 32 cases, in which there was additional arterial angiography, indicates that there may be some false-positive and false-negative results with DSA. If the findings do not agree, arterial angiography is still necessary.