Gallensteinbildung nach Resektion des terminalen Ileums

Zusammenfassung

In Nachuntersuchungen von neun männlichen Patienten erwies sich das Ausmaß der Resektion des terminalen Ileums als wesentlicher anatomischer Parameter des spezifischen distalen Resorptionsverlustes. Bei drei Patienten, bei denen das Ileum auf eine Länge von 45-160 cm reseziert worden war, verursachte die fäkale Mehrausscheidung primärer Gallensäuren chologene Diarrhoen, eine Verminderung des Serumcholesterins sowie eine Verschiebung des Konzentrationsgleichgewichtes von Gallensäuren und Cholesterin in der Blasengalle. Dadurch kam es offenbar zur Erschöpfung des Gallensäurepools, die bei Unterschreitung der kritischen mizellären Konzentration in der Blasengalle die Bildung von Gallensteinen zur Folge hatte. Bei den übrigen Patienten, bei denen die Resektionslänge 10-45 cm betragen hatte, konnten ein Jahr nach dem Eingriff keine Gallensteine nachgewiesen werden.

Abstract

In follow-up examination of nine males, the extent of resection of the terminal ileum proved to be an important variable in the specific loss of absorption from the distal gut. In three, in whom 45-160 cm of ileum had been resected, increased faecal excretion of primary bile acids caused cologenic diarrhoea and a decrease in serum cholesterol, as well as a shift in the concentration equilibrium of bile acids and cholesterol in gallbladder bile. It apparently caused an exhaustion of the bile acid pool which, by decreasing the critical micellar concentration in gallbladder bile, resulted in the formation of gall stones. In the remaining patients (10-45 cm of ileum resected) no gall stones were demonstrated one year after the operation.