Dtsch Med Wochenschr 1982; 107(23): 890-895
DOI: 10.1055/s-2008-1070040
Originalien

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Programmierte Nachsorge beim Mammakarzinom: Ergebnisse eines Nachsorgemodells nach zwei Jahren

Cooperative follow-up in breast carcinomaW. Queißer, H. Lochbühler, P. Filzmayer, M. Trede, U. Braun-Munzinger, G. Härter
  • Onkologisches Zentrum und Chirurgische Klinik, Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg, und Ärzteschaft Mannheim
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Publication Date:
26 March 2008 (online)

Zusammenfassung

In zwei Jahren wurden 359 Patientinnen in ein programmiertes Nachsorgemodell aufgenommen, bei dem die Organisation und Dokumentation bei der Klinik, die ärztliche Betreuung und Untersuchung beim Hausarzt liegen. Unter 316 auswertbaren Patientinnen beteiligten sich 72 % ständig an der Nachsorge. 63 % wählten den Hausarzt für die Nachsorge, die übrigen zogen die Nachsorge in der Klinik vor. Im ersten Jahr hielten 71-80 %, im zweiten Jahr 60-74 % die Nachsorgetermine ein. Eine statistisch signifikante Bedeutung für die Aufdeckung von Tumormetastasen hatten der Allgemeinzustand, der suspekte Lokalbefund und tastbare Lymphknoten, eine stark erhöhte Blutsenkung, die alkalische Phosphatase, die Röntgenaufnahme der Lungen und das Knochenszintigramm. Die kumulative Rezidivfreiheit in der Gesamtgruppe sank nach 25 Monaten von 1,0 auf 0,631, die kumulative Überlebenszeit nach 20 Monaten auf 0,876 ab. Bei beiden zeigte sich eine teilweise signifikante Differenz zwischen Stadium I, II und III. Unter 250 Patientinnen wurde bei 40 (16 %) innerhalb von 2,25 Jahren ein Tumorrezidiv festgestellt, bei fünf entwickelte sich ein Zweitkarzinom (2 %). Auffallend war der hohe Anteil von Lokalrezidiven (20 von 40) und hierbei die Neigung zur Generalisierung (11 von 20).

Abstract

In two years 359 patients with breast cancer were evaluated in a cooperative follow-up programme in which the organisation and documentation were done in hospital, the medical care and investigations by the family doctor. 72 % of 316 evaluable patients remained in regular control. 63 % chose the family doctor for follow-up while the others preferred hospital. In the first year 71-80 % attended their appointments, in the second year 60-74 %. Statistically significant parameters for detection of metastases were the following: general condition, local signs, palpable lymph nodes, markedly increased ESR, alkaline phosphatase, chest radiograph, and bone scan. Cumulative freedom from recurrence in the whole group diminished from 1.0 to 0.631 in 25 months, cumulative survival from 1.0 to 0.876 in 20 months. In both groups there were significant differences between stages I, II and III. Forty patients (16 %) out of 250 developed a recurrence within 2.25 years, in five (2 %) a second carcinoma developed. There was a high Proportion of local recurrences (20 out of 40) and these often led to generalised disease (11 out of 20).

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