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DOI: 10.1055/s-2008-1070631
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Ausbreitung einer Yersinia-enterocolitica-Infektion im Krankenhaus
Spread of Yersinia enterocolitica infection within a hospitalPublication History
Publication Date:
26 March 2008 (online)
Zusammenfassung
In einer Klinik wurden sechs Infektionen mit Yersinia enterocolitica (Serovar 0 : 9, Biotyp 2, Lysotyp X3) beobachtet, die miteinander in zeitlichem und räumlichem Zusammenhang standen. Dies ist nach einer Krankenhausepidemie in Finnland (1973, sieben Personen) die zweite derartige Beobachtung. Die Ausbreitung wurde in zwei Bereichen nachgewiesen. Wahrscheinliche Infektionsquelle einer Patientengruppe (n = 3) war ein 48jähriger Dialyse-Patient, der mit einem fieberhaften Infekt ohne enteritische Symptome aufgenommen worden war. Bei ihm konnten die Erreger in der Stuhl-Direktkultur nachgewiesen werden, bei zwei Kontaktpatienten gelang die Anzüchtung nur über die Kälteanreicherung. Blutkulturen des ersten Patienten waren negativ. In weiterem zeitlichem Zusammenhang wurden bei Klinikpersonal aus verschiedenen Pflegeeinheiten drei weitere Yersinia-enterocolitica-Infektionen mit dem gleichen Erregertyp beobachtet. Ein häufiger Austausch von Personal und Patienten zwischen den betroffenen Stationen macht einen Zusammenhang dieser Fälle untereinander ebenfalls wahrscheinlich. Eine Dialyse-Krankenschwester mit Yersinia-Arthritis stellte möglicherweise die Verbindung zwischen beiden Infektionskreisen (Patienten und Personal) her. Eine Übertragung der Infektion von Mensch zu Mensch ist bei den geschilderten Fällen anzunehmen.
Abstract
Infections linked in time and space with Yersinia enterocolitica (serovar 0 : 9, biotype 2, lysotype X3) were observed in 6 cases within one university hospital. After a hospital epidemic in Finland in 1973 (involving 7 persons) this is the 2nd such observation. The spread was demonstrated in two areas. The probable source of infection of one patient group (n = 3) was a 48-year-old dialysis patient admitted with a febrile condition without enteritic symptoms. Pathogens could be demonstrated in his faeces by direct culture, in two contact persons cultivation was possible only with cold enrichment. Blood cultures of the first patient were negative. At about the same time 3 further infections with Yersinia enterocolitica of the same characteristics were observed in hospital personnel from different units. Frequent exchange of staff and patients among affected wards increases likelihood of cross-infection. A dialysis nurse with Yersinia arthritis was the possible link between patients and personnel. Transference of infection from one person to another can be assumed in the above cases.