Dtsch Med Wochenschr 1980; 105(9): 291-296
DOI: 10.1055/s-2008-1070652
Originalien

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Erste Beobachtungen mit kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse

First observations with continuous ambulatory peritoneal dialysisC. Fuchs, V. W. Armstrong, D. Dorn, H. J. Gröne, J. Rieger, F. Scheler
  • Nephrologische Abteilung der Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universität Göttingen
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Publication Date:
26 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei der kontinuierlichen ambulanten Peritonealdialyse (CAPD) handelt es sich um ein neues Verfahren zur Behandlung der chronischen Niereninsuffizienz, bei der die Patienten permanent 2 Liter Dialysat mit sich herumtragen und frei beweglich sind. Diese Dialyse wird nur unterbrochen durch einen Dialysataustausch in durchschnittlich sechsstündigen Abständen. Durch die lange Verweildauer des Dialysats im Peritoneum werden Clearance-Werte erzielt, die im kleinmolekularen Bereich der intermittierenden Peritonealdialyse überlegen sind und im mittelmolekularen Bereich an die Eliminationsleistung der Hämofiltration heranreichen. Die technischen Voraussetzungen bestehen im wesentlichen in einem Dauer-Peritonealdialyse-Katheter, der über ein Verbindungsstück mit einem Dialysat-Plastikbeutel verbunden ist. Um ein häufiges Umstöpseln der Beutel und damit ein erhöhtes Peritonitisrisiko zu vermeiden, werden die Beutel nach dem Dialysateinlauf zusammengefaltet und am Körper des Patienten während des Behandlungsintervalls getragen. Danach wird der Beutel wieder entfaltet, mit dem verbrauchten Dialysat gefüllt und gegen einen neuen Beutel ausgetauscht. Mit diesem Verfahren wurden sechs Patienten über bisher 34 Patientenmonate behandelt. Die klinisch-chemischen Verläufe lagen in gut akzeptablen Bereichen. Auch wenn die CAPD gegenüber konventionellen Dialyseverfahren eine Reihe von Vorteilen bietet, die vor allem in dem hohen Maß der Rehabilitation der Patienten begründet sind, ist nach wie vor das Risiko der Peritonitis ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor.

Abstract

Continuous ambulatory peritoneal dialysis (CAPD) represents a new method for treatment of chronic renal failure whereby patients carry two litres of dialysate with them permanently and are freely mobile. Dialysis is only interrupted by exchange of dialysate in approximately 6-hourly intervals. Due to the long presence of the dialysate in the peritoneal cavity clearance values are superior to intermittent peritoneal dialysis for small-molecular substances and reach elimination values of haemofiltration for medium-molecular substances. The main technical requirements consist of a permanent peritoneal dialysis catheter linked to a plastic dialysate bag by way of a connecting tube. In order to avoid frequent change of bag and thus increased risk of peritonitis bags are folded and carried on the body of the patient during the interval. Thereafter the bag is unfolded, filled with used dialysate and exchanged for a new bag. Six patients were thus treated for over 34 patient-months so far. Changes of chemical pathology were readily acceptable. Even though CAPD has several advantages over conventional dialysis as they are mainly founded on the high degree of rehabilitation of patients, risk of peritonitis is still a considerable factor of uncertainty.

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