Das maligne Nicht-Hodgkin-Lymphom des Magens: Eine morphologische Analyse von 23 primären malignen Lymphomen des Magens mit Einteilung der Tumoren nach der Nomenklatur von Rappaport (1966) und nach der Kieler Nomenklatur (1975)

Zusammenfassung

Von 1970 bis 1978 wurden durch das St. Gallisch-Appenzellische Krebsregister 467 maligne Nicht-Hodgkin-Lymphome neu erfaßt. Darunter befanden sich 23 primäre Magenlymphome (4,9 %). Ein sekundärer Magenbefall konnte in unserem Autopsiegut von 1970 bis 1978 unter 147 generalisierten malignen Nicht-Hodgkin-Lymphomen bei 23 Patienten (15,6 %) beobachtet werden. Von den 23 Patienten, deren primäre maligne Lymphome anhand von Magenresektionspräparaten untersucht wurden, befanden sich zehn zum Operationszeitpunkt im klinischen Stadium I_E, die übrigen 13 im Stadium II_E. Makroskopisch boten die häufig im Antrum lokalisierten und meist exulzerierten Tumoren ein uncharakteristisches Bild. Histologisch handelte es sich bei 19 Fällen um diffus wachsende maligne Lymphome. Vier Tumoren wiesen noduläre beziehungsweise follikuläre Strukturen auf. Am häufigsten handelte es sich um histiozytäre (n = 14) beziehungsweise immunoblastische (n = 13) maligne Lymphome. Im Biopsiematerial von zwölf präoperativ gastroskopisch untersuchten Patienten war die Diagnose eines malignen Lymphoms lediglich in vier Fällen sicher zu stellen. Eine histologische Lymphomtypisierung war dabei meistens nicht möglich. Es empfiehlt sich deshalb, bei Verdacht auf ein malignes Lymphom Makropartikelbiopsien zu entnehmen.

Abstract

Between 1970 and 1978 467 malignant non-Hodgkin lymphomas were newly registered by the St. Gallen-Appenzell cancer registry. Among these 23 (4.9 %) were primary gastric lymphomas. Among the necropsy material between 1970 and 1978 23 patients (15.6 %) were observed with secondary gastric involvement among 147 generalised malignant non-Hodgkin lymphomas. Among the 23 patients whose malignant lymphomas were investigated by use of gastric resection specimens 10 were in clinical stage I_E at the time of operation, the other 13 were in stage II_E. Macroscopically there was an uncharacteristic picture of these tumours which were frequently localised in the antrum and ulcerated in most cases. Histologically 19 cases had diffusely growing malignancy. Four tumours showed nodular or follicular structures. Histiocytic and immunoblastic (n = 14 and 13, respectively) forms were the most frequently occurring malignant lymphomas. The diagnosis of malignant lymphoma in biopsy material could only be verified in 4 out of 12 patients investigated preoperatively by gastroscopy. Histological typing of the lymphomas was not possible in most cases. When there is a suspicion of malignant lymphoma macroparticle biopsies should be performed.