Lungenödem als Tokolyse-Komplikation

Zusammenfassung

Als schwere Komplikation einer intravenösen wehenhemmenden Therapie kann bei der Mutter ein Lungenödem auftreten. Bei einer 19jährigen Patientin kam es im Anschluß an eine tokolytische Behandlung mit Fenoterol und zusätzlicher Verabfolgung von Betamethason und Acetylsalicylsäure zu einer irreversiblen Lungenveränderung mit tödlichem Ausgang. Der Krankheitsverlauf in diesem Fall sowie bisher veröffentlichte Einzelbeobachtungen lassen einen Kausalzusammenhang zwischen Tokolyse und Lungenödem annehmen. Die bei der 19jährigen Patientin gemessenen Druckwerte im kleinen Kreislauf, das schlechte therapeutische Ansprechen, das pathologisch-anatomische Bild einer Schocklunge und das Fehlen entsprechender Myokardveränderungen lassen auch an eine nicht-kardiogene Ursache des Lungenödems denken. Das β₂-Sympathomimetikum, das ebenfalls verabreichte Glucocorticoid und der zusätzlich gegebene Prostaglandinsynthesehemmer kommen als ursächliche Faktoren in Betracht.

Abstract

Tocolytic treatment with fenoterol and additional administration of betamethasone and acetyl salicylic acid to a 19-year-old girl caused irreversible and finally fatal pulmonary changes. The clinical course in this and that of other published cases indicates a causal relationship between the tocolytic treatment and the onset of pulmonary oedema. The pulmonary arterial pressures in this patient, the poor therapeutic response and the shock-lung picture without corresponding myocardial changes suggest a non-cardiogenic cause of pulmonary oedema. Any of the three drugs administered could have been responsible.