Rofo 2008; 180 - RK_SP_302_2
DOI: 10.1055/s-2008-1073193

Hybridgeräte – Status quo und zukünftige Entwicklung – PET/MR

A Bockisch 1, G Antoch 1, W Jentzen 1, C Boy 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Essen

Die molekulare Bildgebung, wie sie die Nuklearmedizin seit über 60 Jahren betreibt, ermöglicht die funktionsspezifische Diagnostik. Die „Bildgebung“ in dem Zusammenhang erfolgt weniger mit dem Ziel einer hochauflösenden Abbildung der Morphologie als vielmehr zur Steigerung von Sensitivität und Spezifität des Nachweises einer definierten – pathologischen – zellulären Eigenschaft. Allerdings ist es sowohl für die korrekte Diagnosestellung als auch für die therapeutische Konsequenz oftmals hilfreich, den funktionspathologischen Fokus morphologisch/anatomisch zuzuordnen. So ist es nicht überraschend, dass die Kombinationsgeräte PET/CT und SPECT/CT eine rasche Verbreitung fanden und finden.

Die Kombination von PET bzw. SPECT mit dem CT ist messtechnisch ideal: Die nuklearmedizinisch sensitiv und spezifisch gewonnene Funktionsinformation wird mit der anatomische Information der hochaufgelösten CT-Bilder kombiniert. Die CT-Untersuchung erfolgt schnell und kostengünstig.

Trotz der sehr großen Erfolge des PET/CT wird intensiv an der Entwicklung einer Kombination von PET mit der MRT gearbeitet. In der herkömmlichen Technik sind die Geräte allerdings nicht kombinierbar, da die PET-Detektoren, nicht Magnetfeld-tauglich sind. Dieses Problem ist mit einer neuen Detektorgeneration grundsätzlich gelöst. Ziel einer PET/MRT – Kombination ist die völlige räumliche Integration der beiden Messgeräte. In der Folge sind dann wirklich zeitgleiche Untersuchungen mit PET und MRT möglich, wodurch eine Reihe von Fehlerquellen der PET/CT entfallen. Weitere Vorteile sind die höhere Weichteilauflösung der MRT und die Vermeidung der Röntgenstrahlung der CT. Nachteilig ist – zumindest derzeit – der geringere Tunneldurchmesser eines PET/MRT, die längere Untersuchungszeit und die deutlich höheren Kosten. Die Durchführung der Schwächungs- und Scatterkorrektur der PET-Bilder ist unter Verwendung von MRT Bildern komplex und noch nicht abschließend gelöst. Auch die Strahlentherapieplanung lässt sich nicht trivial vom PET/CT auf das PET/MRT verlagern.

Aus der heutigen Sicht sind noch einige grundsätzliche technisch/physikalische Aspekte zu lösen, bevor die PET/MRT flächendeckend eingeführt werden kann.

Lernziele:

PET/CT Artefakte; PET/MRT technisch/physikalische Grundlagen

medizinische Wertigkeit von Hybridgeräten

Korrespondierender Autor: Bockisch A

Universitätsklinikum Essen, Klinik für Nuklearmedizin, Hufelandstraße 55, 45122 Essen

E-Mail: andreas.bockisch@uni-essen.de