Rofo 2008; 180 - VO_205_4
DOI: 10.1055/s-2008-1073461

1,5 und 3T Ganzkörpermagnetresonanztomographie bei Patienten mit Hämatologischen Grunderkrankungen nach Stammzelltransplantation

C Weber 1, T Kozieras 1, N Kröger 1, AR Zander 1, G Adam 1
  • 1Universitätklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostikzentrum, Klinik und Poliklinik für Diagnostsiche und Interventionelle Radiologie, Hamburg

Ziele: Wertigkeit der Ganzkörper-MRT (GKMRT) beim Staging nach Stammzelltransplantation (SCTX) im Vergleich zu etablierter Bildgebung bei Patienten mit hämatologischen Grunderkrankungen. Methode: 42 Patienten (14f/28m, Alter 54J, 36–70J) mit hämatologischen Grunderkrankungen (36/42 Multiples Myelom, 3/42 Mantelzell-Lymphom, 1/42 CML, 1/42 CLL, 1/42 NHL) wurden an einem 1,5 (37/42) bzw. 3T (5/42) MRT (Achieva, Intera, Philips Medizin Systeme, Best, NL) mit einer GKMRT unter Verwendung coronarer STIR, T1-FFE, T2-TSE und kontrastunterstützer (Gadovist, Schering AG, Berlin), fettunterdrückter T1-Sequenzen ergänzend zum etablierten Staging untersucht. Die Analyse der GKMRT erfolgte durch 2 Radiologen im Konsensusverfahren. Die etablierte, standardisierte bildgebende Diagnostik (Konventionelles Röntgen, Sonographie, MSCT, MRT, PET, PET-CT, Szintigraphie) wurde zur GKMRT korreliert und ein Vergleich des GKMRT-gestützten Stagings zum etablierten Staging vorgenommen. Ergebnis: Die GKMRT zeigte bei 31/42 (73%) Patienten im Skelettsystem ossäre Manifestationen, die bei 12/42 (29%) Patienten als Residuen der Grunderkrankung, in Anbetracht einer Kontrastmittelaufnahme bei 19/42 (45%) Patienten als persistierende Skelettmanifestationen im Rahmen der Grunderkrankung interpretiert wurden. Die GKMRT führte im Vergleich zu den etablierten diagnostischen Verfahren bei 4/42 (10%) Patienten zu einer Änderung des Stagings nach SCTX. Bei 4/42 (10%) Patienten wurden Lymphomrezidive korrekt mittels GKMRT diagnostiziert, die sich bei 2/42 Patienten auch in der MSCT bestätigten, bei 2/42 Patienten etablierter bildgebender Diagnostik entgangen waren. Außerdem wurden bei 4/42 (10%) Patienten therapierelevante Nebenbefunde (Meningeom, Hüftkopfnekrose etc.) diagnostiziert. Bei 1/42 (2%) Patienten zeigte sich ein falsch negativer GKMRT-Befund bei einer konventionell-radiologisch manifesten Plasmozytommanifestation am Schädel. Schlussfolgerung: Die GKMRT liefert im Vergleich zu etablierten diagnostischen Verfahren beim Staging nach SCTX in der Mehrzahl der Fälle eine diagnostische Zusatzinformation, die sich bei 10% als stagingrelevant erwies. Die GKMRT zeigt vielversprechendes Potential für den Ersatz etablierter bildgebender Verfahren beim Staging nach SCTX.

Korrespondierender Autor: Weber C

Universitätklinikum Hamburg-Eppendorf, Diagnostikzentrum, Klinik und Poliklinik für Diagnostsiche und Interventionelle Radiologie, Martinistr. 52, 20246 Hamburg

E-Mail: C.Weber@uke.uni-hamburg.de