Rofo 2008; 180 - VO_205_8
DOI: 10.1055/s-2008-1073465

Subjektive Akzeptanz und Nebenwirkungen bei 7 Tesla – Erfahrungen der ersten 200 Untersuchungen

JM Theysohn 1, O Kraff 1, S Maderwald 1, C Moenninghoff 1, ER Gizewski 1, M Forsting 1, ME Ladd 1, SC Ladd 1
  • 1Erwin L. Hahn Institute for Magnetic Resonance Imaging, Essen

Ziele: Bedingungen, um Ultra-Hochfeld-MRT (7 Tesla und höher) in der klinischen Routine zu verankern, sind sowohl die Akzeptanz der neuen Technologie von Seiten der Patienten allgemein, als auch ein geringes Maß an Nebenwirkungen im Speziellen. Wir möchten unsere dokumentierten Erfahrungen mit den ersten 200 untersuchten Patienten und Probanden beschreiben und einige relevante Erkenntnisse schildern. Methode: Zweihundert Personen (151 Patienten, 49 gesunde Probanden) wurden in einem 7-Tesla-Ganzkörper-MRT-System (Magnetom 7T, Siemens Medical Solutions, Erlangen) untersucht. Nach der Untersuchung wurden sie befragt, inwiefern bestimmte Merkmale der Untersuchung als unangenehm wahrgenommen wurden (u.a. Länge der Untersuchung, Raumtemperatur, Enge der Röhre, Lautstärke). Außerdem wurden physiologische Nebenwirkungen abgefragt (u.a. Schwindel, Lichtblitze, Übelkeit, Metallgeschmack). Alle Antworten wurden auf einer 10-Punkte-Skala eingetragen und u.a. zwischen verschiedenen Phasen der Untersuchung (Tischbewegung in den Magneten hinein, stationär während der Untersuchung) differenziert. Außerdem wurde der gleiche Fragebogen bei 97 dieser Personen zum Vergleich zusätzlich auch nach einer 1,5-Tesla-Untersuchung ausgefüllt. Ergebnis: Bei 7 Tesla bewerteten 6% (0% bei 1,5T) den erfahrenen Schwindel mit „höchst unangenehm“, insgesamt stand bei 7T Schwindel als Nebenwirkung deutlich im Vordergrund. Außerdem rief die 7-Tesla-Untersuchung eine breitere Palette an Nebenwirkungen hervor. Untersuchungszeiten bei 7T waren im Durchschnitt mehr als doppelt so lang und wurden entsprechend unangenehmer empfunden. Insgesamt lag die subjektive Beeinträchtigung der Patienten durch Nebenwirkungen unter der Belastung, die durch die lange Liegezeit hervorgerufen wurde. Schlussfolgerung: Obgleich es bei 7 Tesla zu einer Vermehrung von physiologischen Nebenwirkungen kommt, wurde die Untersuchung von der Mehrheit der Patienten gut toleriert. Es ist davon auszugehen, dass die Akzeptanz weiter steigen wird, sobald die Untersuchung mit einem individuellen diagnostischen Nutzen einhergeht.

Korrespondierender Autor: Theysohn JM

Erwin L. Hahn Institute for Magnetic Resonance Imaging, Arendahls Wiese 199, 45141 Essen

E-Mail: jens.theysohn@uni-due.de