Rofo 2008; 180 - VO_401_5
DOI: 10.1055/s-2008-1073775

Einfluss teleradiologisch gestützter Konsilleistungen auf Therapieentscheidung und zielgerichtete Patienteneinweisung in ein Haus der Maximalversorgung

A Helck 1, M Matzko 1, C Trumm 1, C Grosse 1, S Piltz 1, M Reiser 1, B Ertl-Wagner 1
  • 1Institut für Klinische Radiologie, Klinik der LMU Großhadern, München

Ziele: Durch die teleradiologische Anbindung an ein Universitätsklinikum bzw. an ein Haus der maximalen Versorgungsstufe profitieren insbesondere kleinere Krankenhäuser von dem Expertenwissen großer radiologischer Abteilungen und von Konsiliardiensten anderer klinischer Abteilungen. Unser Ziel war es, den Stellenwert teleradiologisch gestützter Konsilleistungen in Bezug auf die Therapieentscheidung, Patientenbehandlung und Leistungsabrechungen zu evaluieren. Methode: In einer Pilotstudie wurden retrospektiv über einen Zeitraum von 3 Jahren die Konsilleistungen eines einzelnen Unfallchirugen ausgewertet in Bezug auf die Anzahl der aufgrund der teleradiologischen Expertise eingewiesenen Patienten, den Therapieverlauf und die damit verbundene Umsatzsteigerung. In gleicher Weise wurden in einer prospektiven Studie die Konsilanfragen von vier teleradiologisch kooperierenden Krankenhäusern an ein Universitätsklinikum erfasst und ausgewertet. Ergebnis: Die Pilotstudie ergab, dass bei 54 ausgewerteten Anfragen 18 Patienten in die Universitätsklinik eingewiesen und dort erfolgreich therapiert wurden, wobei dort ein Umsatz von ca. 88 000 € erzielt wurde.

Im Rahmen der prospektiven Auswertung wurden innerhalb von 5 Monaten 65 Konsilanfragen gestellt, die zu 33 Patienteneinweisungen in die Universitätsklinik geführt haben. Hochgerechnet auf ein Jahr ist ein Umsatz durch die Behandlung der über das teleradiologische Expertensystem in die Universitätsklinik eingewiesenen Patienten von ca. 700 000 € zu erwarten. Schlussfolgerung: Eine teleradiologische Kooperation zwischen einem Haus der Maximalversorgung und peripheren Krankenhäusern führt zu einer raschen Patientenversorgung mit der Möglichkeit einer zielgerichteten Zuweisung zur weiterführenden Behandlung, was auch für das Haus der Maximalversorgungsstufe zu einem wirtschaftlichen Zuwachs führt.

Korrespondierender Autor: Helck A

Institut für Klinische Radiologie, Klinik der LMU Großhadern, Nymphenburgerstr.122, 80636 München

E-Mail: andreas.helck@gmx.de