Rofo 2008; 180 - WI_PO_20
DOI: 10.1055/s-2008-1073945

Wertigkeit der MRT mit Primovist und der Sonographie mit SonoVue in der Diagnostik fokaler Leberläsionen bei Patienten mit Leberzirrhose

D Blondin 1, H Janssen 1, K Andersen 1, R Lanzmann 1, A Erhardt 1, C Vogt 1, U Mödder 1, M Cohnen 1
  • 1Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische Radiologie, Düsseldorf

Ziele: Es sollte die diagnostische Genauigkeit der kontrastmittel-unterstützten Sonographie (KM-Sonographie) und der MRT der Leber mit hepatobiliärem Kontrastmittel in der Beurteilung fokaler Leberläsionen bei Patienten mit Leberzirrhose überprüft werden. Methode: Bei 44 Patienten (31Männer, 13 Frauen, Alter 62±9,7 Jahre) mit gesicherter Leberzirrhose erfolgte eine MRT der Leber mit Gd-EOB-DTPA (Primovist, Bayer Schering Pharma, Berlin). Nach nativen axialen T2w- und T1w-Sequenzen wurde die Kontrastmitteldynamik in der früharteriellen, portalvenösen und Equilibriumsphase untersucht. 10–15min nach der Kontrastmittelgabe erfolgte eine koronare T1w- und eine axiale fettgesättigte T1w-Spätphasenaufnahme. Bei 33 Patienten wurde zusätzlich innerhalb einer Woche eine KM-Sonographie mit Schwefelhexafluorid-Mikrobläschen (SonoVue, Nycomed, Deutschland) durchgeführt. Ergebnis: Die Leberzirrhose war in 52,3% viral und in 38,6% durch einen Alkohol-Abusus bedingt. Die MRT konnte 21 der 22 Hepatozellulären Karzinome (HCC), davon alle 4 Rezidive, diagnostizieren. Alle Neudiagnosen eines HCC wurden histologisch gesichert. Negative Befunde oder Rezidive wurden durch Verlaufskontrollen verifiziert.

Die Sensitivität und Spezifität der MRT ergab 87,5% und 95,2%. Die KM-Sonographie erreichte 82,6% und 60%. Der positive prädiktive Vorheragewert (PPV) der MRT betrug 95,4%, der der KM-Sonographie 80%. Der negative prädiktive Vorhersagewert (NPV) konnte für die MRT mit 90,1% und für die KM-Sonographie mit 60% bestimmt werden. Schlussfolgerung: Die MRT mit Gd-EOB-DTPA war in der vorliegenden Studie mit seinem sehr hohen PPV und hohen NPV der KM-Sonographie in der Diagnostik maligner Tumoren bei Patienten mit Leberzirrhose überlegen.

Korrespondierender Autor: Blondin D

Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Diagnostische Radiologie, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf

E-Mail: blondin@med.uni-duesseldorf.de