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DOI: 10.1055/s-2008-1073967
Akute Aortendissektion Stanford Typ B: Konservative Behandlung versus interventioneller Behandlung
Ziele: Ziel dieser Studie war es, das Ergebnis von konservativ behandelten Patienten mit dem Ergebnis von interventionell behandelten Patienten zu vergleichen. Methode: Seit Juli 1996 wurden insgesamt 76 Patienten aufgrund einer Aortendissektion Stanford Typ B behandelt, wobei bei 37 Patienten die interventionelle Therapie (Gruppe A) und bei 39 Patienten die konservative Therapie (Gruppe B) bevorzugt wurde. Die Patienten wurden vor Austritt, nach 6 und 12 Monaten und anschließend jährlich verlaufskontrolliert. Neben einer klinischen Untersuchung wurden CT Untersuchungen durchgeführt. Mortalität, Morbidität, Komplikationen, Volumensänderungen von wahrem und falschen Lumen und Thrombosierung des falschen Lumens wurden evaluiert. Ergebnis: Die mittlere Verlaufsbeobachtungszeit betrug 34 Monate (0–97 Monate). Die Gesamtmortalität betrug in der Gruppe A 24.3% und in der Gruppe B 28.2%. Die dissektionsassozierte Mortalität betrug in der Gruppe A 16.2% und in der Gruppe B 17.9%. In der Gruppe A wurden Endoleaks bei 8 Patienten und eine retrograde Aortendissektion Typ A bei 4 Patienten beobachtet. In der Gruppe B war im Verlauf bei 2 Patienten eine interventionelle Therapie notwendig. Im Langzeitverlauf konnte sowohl in der Gruppe A als auch in der Gruppe B eine signifikante Volumezunahme des falschen Lumens beobachtet werden. Die interventionell behandelten Patienten zeigten ein stabileres wahres Lumen als die konservativ behandelten Patienten. Der Thrombosegrad war in der Gruppe A wesentlich besser als in der Gruppe B. Aortenrupturen wurden nur in Gruppe B (n=4) beobachtet. Schlussfolgerung: Die interventionelle Therapie ist bei Patienten mit einer akuten Dissektion Typ B und lebensbedrohlichen Komplikationen Therapie der Wahl. Die Indikationsstellung für dieses Verfahren sollte jedoch sehr eng gesetzt werden, da eine Progression des Krankheitsbildes mittels dieser Therapie nicht verhindert werden kann und eine relativ hohe Komplikationsrate in Kauf genommen werden muss.
Korrespondierender Autor: Czermak BV
Universitätsklinik Innsbruck, Radiologie, Anichstrasse 35, 6020, Innsbruck
E-Mail: benedikt.czermak@i-med.ac.at
Aortenprothese - Diisektion Stanford Typ B - endoluminale Therapie - konservative Therapie