Pneumologie 2008; 62 - P79
DOI: 10.1055/s-2008-1074463

Neue Anwendungsmöglichkeiten der 20MHz Minisonde: PEPUS – perthorakaler endopulmonaler Ultraschall

W Hohenforst-Schmidt 1, P Michalko 1, C Axthelm 1, T Ciesla 2
  • 1Klinik für Innere Medizin 2, Klinikum Pirna
  • 2Chirurgische Klinik 1/Thoraxchirurgie, Klinikum Pirna

Endobronchialer Ultraschall (US) wird zur Diag. der mediast. Lymphknoten, peripher lokalisierten Lungenrundherde sowie zur Beurteilung der Mucosa des Bronchialbaums angewendet.

Es werden immer kleinere Raumforderungen (RF) endoskopisch abgeklärt. Früher galten periphere RF <3cm als eine Herausforderung für eine Intervention. Unter Einsatz neuer Techniken, z.B. der US – Minisonde oder Elektromagnetnavigation (EN) sind auch periphere RF mit einem Durchmesser 10–20mm mit einer Trefferquote von bis zu 70–80% endoskopisch erreichbar.

Wir stellen eine neue Methode vor, die eine Lungenpunktion gleichzeitig mit einem endopulmonalen US kombiniert. Über den am Trokar angeschlossenen Sog kann ein potentieller Pneumothorax (PTX) kontrolliert werden. Die US-Sonde wird durch den intrapulmonal gelegenen Trokar (mit aktuell 3mm Lumen) in die Lunge eingeführt – in Kombination mit real-time- (Durchleuchtung) oder non-real-time-Verfahren (CT), sodass durch die Minisonde eine sichere intratumorale Lage als real-time-Verfahren dargestellt wird. Anschließend kann eine Biopsie z.B. mit einer Biopince-Nadel erfolgen. Bei RF, die direkt der Thoraxwand anliegen, ist eine klassische US-gesteuerte transthorakale Punktion indiziert.

Vorteil gegenüber EN sind die deutlich geringeren Kosten (ca. 100€ vs. 500€ bei EN). Vorteil gegenüber der klassischen Durchleuchtungspunktion ist der sichere Nachweis einer 2. Ebene (intrapulmonale Lage der Minisonde). PEPUS ist im Idealfall bei RF einsetzbar, die <3cm unterhalb der Pleura lokalisiert sind.

Wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens ist der PTX und die Lungenblutung. Bis jetzt wurde PEPUS in 5 Fällen eingesetzt (durchschnittlicher Diameter der subpleuralen Herde ca. 15mm), davon ist in 1 Fall ein PTX entstanden.

Wir berichten über die mehrfache Anwendung des PEPUS in unserer Klinik, einer Methode mit großem Potential, wobei der Einfuhrtrokar noch optimiert werden sollte (eines Trokars mit kleinerem Durchmesser – z.B. 2mm).