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DOI: 10.1055/s-2008-1076136
Ergospirometrie – klinische Aspekte und differentialdiagnostische Möglichkeiten
Bei einer Belastungsdyspnoe können durch eine Ergospirometrie mit Blutgasanalyse differentialdiagnostisch die leistungslimitierenden Faktoren oder Erkrankungen kardialer oder pulmonaler Genese abgeklärt werden. Während körperlicher Belastung vermittelt der Gasaustausch mit seinen direkten und indirekten Parametern einen konkreten Einblick in die leistungslimitierenden Funktionen (Ventilation, Perfusion, Diffusion und Distribution) des kardiopulmonalen Systems.
Die kontinuierliche Blutgasanalyse synchronisiert mit der Einzelatemzuganalyse und stellt hierbei einen technischen Fortschritt dar. Wichtige Entscheidungsparameter für die Differentialdiagnostik einer Dyspnoe sind neben dem Atemäquivalent O2 und der alveolärarteriellen Differenz (P(A-a)O2) die Ventilations- und Herzfrequenzreserve sowie das Atemzugvolumen und die Atemfrequenz. Ein erniedrigter Sauerstoffpuls (O2/HF) kann zusammen mit einer verminderten Sauerstoffaufnahme (ml VO2/kg) auf eine Herzinsuffizienz mit reduziertem Schlagvolumen hinweisen.
Mithilfe von Blutgasen ist es möglich bei ausgeprägten Diffusions- bzw. Distributionsstörungen eine Partialinsuffizienz (Abfall von PaO2 unter Belastung) oder eine Globalinsuffizienz (Abfall von PaO2 und Anstieg von PaCO2 unter Belastung) festzustellen.
Durch ein Flussdiagramm der differentialdiagnostischen Möglichkeiten können den veränderten Parametern des Gasaustausches die verschiedenen Erkrankungen der Lungen, des Herzkreislaufsystems und auch der Muskulatur zugeordnet werden.