Frauenheilkunde up2date 2008; 2(4): 305-326
DOI: 10.1055/s-2008-1076932
Allgemeine Gynäkologie und gynäkologische Onkologie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Benigne Erkrankungen von Ovar und Tube

A. Müller, J. Lermann, P. Oppelt, R. Dittrich, M. W. Beckmann, S. P. Renner
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
11. September 2008 (online)

Kernaussagen

Ovarialtumoren und -zysten finden sich bei Frauen insgesamt mit einer Prävalenz von 7 %. Allerdings treten 2 Drittel davon vornehmlich bei Patientinnen in der reproduktiven Lebensphase auf und 10–20 % nach der Menopause. Beim überwiegenden Teil handelt es sich dabei um funktionelle Zysten (mit häufig spontaner Rückbildung) oder gutartige Raumforderungen, welche daher konservativ behandelt bzw. beobachtet werden können. Allerdings werden einige Ovarialtumoren symptomatisch und machen eine operative Entfernung notwendig. Ebenfalls notwendig werden kann andererseits die operative Exploration zur Abgrenzung maligner Tumoren oder um die Dignität des Befundes endgültig zu klären. Die Klassifikation der unterschiedlichen Ovarialtumoren erfolgt gemäß histogenetischen, makroskopischen oder hormonellen Gesichtspunkten oder auch entsprechend der Dignität.
Mit zunehmendem Alter der Patientin und dem Auftreten bestimmter klinischer und sonografischer Kriterien erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines malignen Prozesses. Die Abklärung des überwiegenden Teils der Ovarialtumoren erfolgt inzwischen laparoskopisch, ebenso ein Großteil der therapeutischen Interventionen. Erstes Ziel ist dabei immer die unverletzte Bergung und Entfernung der Geschwulst. Daher sollte bei der laparoskopischen Therapieplanung stets abgewogen werden zwischen einem organerhaltenden Vorgehen und dem Risiko des Tumoraufbruchs mit ggf. intraoperativer Tumorzellverschleppung. Besteht ein Verdacht auf Malignität, muss die Möglichkeit des Wechsels zur Laparotomie mit stadiengerechter Operation gegeben sein.

Literatur

PD Dr. med. A. Müller

Frauenklinik · Universitätsklinikum Erlangen

Universitätsstraße 21–23

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eMail: andreas.mueller@uk-erlangen.de

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