Rofo 2008; 180(6): 494
DOI: 10.1055/s-2008-1079352
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Malignes Melanom - Welche Bedeutung haben Intervall-Lymphknoten?

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Publication Date:
26 May 2008 (online)

 

Sentinel-Lymphknoten (SNL) sind entscheidende Indikatoren lymphogener Metastasen beim malignen Melanom. Es hat sich bereits gezeigt, dass das Risiko für Metastasen in Intervall-Lymphknoten ebenso hoch ist wie in SNL der klassischen Lymphknotenstationen (> 95%). Damit werden erstere trotz niedriger Inzidenz zu einem bedeutsamen Faktor für das diagnostische und chirurgische Vorgehen. J Nucl Med 2007; 48: 1607-1613

Die Schweizer Arbeitsgruppe um M. Matter untersuchte die Inzidenz, Anatomie und das Metastasenrisiko von Intervall-Lymphknoten. Sie schlossen in ihre Studie 402 Patienten mit primären Melanomen ein (N0-Melanom mit Breslow-Dicke > 1 mm oder = 1 mm, dann aber Melanom Clark-Level IV, Ulzeration oder Regression). Alle Patienten unterzogen sich einer CT-Untersuchung des Thorax und des Abdomens. Der Nachweis von SNL erfolgte mittels der Triple-Technik (präoperative dynamische Lymphszintigrafie, Patentblau-Färbung und intraoperative Gamma-Sondenmessung). In der histopathologischen Untersuchung wurde keine PCR durchgeführt.

Bis auf 3 Fälle (0,7%) wurden bei allen Patienten SNL festgestellt; insgesamt hatten 24% mindestens einen SNL. 18 Patienten (4,5%) wiesen einen Intervall-Lymphknoten auf und bis auf 2 Personen, einen klassischen SNL. Bei 11 Patienten dieser Gruppe befanden sich die primären Tumoren dorsal, paravertebral, skapular oder lumbal und repräsentierten damit 5,9% der Stamm-Melanome. Melanome an den oberen Extremitäten fanden sich bei 5 Patienten, an den Beinen traten 2 Melanome auf. Die Inzidenz für Intervall-Lymphknoten war bei Melanomen am Stamm und den oberen Extremitäten am höchsten und fiel bei Lokalisation an den Beinen auf 1,4%. Von den 18 Patienten hatten 2 je einen metastatischen Intervall-Lymphknoten.

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