Rofo 2008; 180(7): 598
DOI: 10.1055/s-2008-1081410
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Familiärer Brustkrebs - Bildmorphologie differiert je nach Risikogruppe

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Publication Date:
18 June 2008 (online)

 

Bei Patientinnen mit familiärer Brustkrebsbelastung können Karzinome in der Mammografie, im Ultraschall und im MRT atypische oder sogar benigne Charakteristika zeigen. Dies erschwert die Differenzierung oder macht sie teils unmöglich. S. Schrading und C. Kuhl untersuchten nun die Abbildungseigenschaften solcher Läsionen. Radiology 2008; 246: 58-70

Die Autorinnen nahmen zunächst 629 Frauen mit familiär erhöhtem Brustkrebsrisiko in ein Überwachungsprogramm auf, das halbjährlich klinische und sonografische Brustuntersuchungen sowie jährlich Mammografie und MRT der Mamma beinhaltete. Die Teilnehmerinnen untergliederten sie nach mäßigem und hohem Brustkrebsrisiko sowie einer Mutation von BRCA1 oder BRCA2. Für alle diagnostizierten Mammakarzinome dokumentierten die Autorinnen die Abbildungseigenschaften in jedem der 2 Untersuchungsverfahren. Sämtliche Karzinome wurden histologisch bestätigt.

Während der 10-jährigen Studiendauer fanden sich 76 Mammakarzinome bei 68 Patientinnen, darunter auch 17 Frauen, die nicht im ursprünglichen Überwachungsprogramm waren. Von diesen Patientinnen hatten 20 (29%) ein mäßiges und 31 (46%) ein hohes Brustkrebsrisiko. 17 (25%) waren Trägerinnen einer Mutation von BRCA1 oder BRCA2. Die mammografische Brustdichte hatte dabei keinen Einfluss auf die Diagnostizierbarkeit der Tumoren. Die Abbildungseigenschaften der Läsionen unterschieden sich allerdings deutlich: 15 (23%) von 64 invasiven Karzinomen erschienen wie Fibroadenome ohne Kalzifikationen, hatten aber im MRT kein für Fibroadenome typisches Enhancement-Muster. Von diesen Tumoren traten 12 (80%) bei Patientinnen mit hohem Risiko und Trägerinnen einer BRCA1-Mutation auf. Bei 67% (32 von 48) aller Teilnehmerinnen mit hohem Risiko und Trägerinnen einer BRCA1-Mutation hatte das Karzinom eine posteriore Lage. Keines der invasiven Karzinome bei der BRCA1-Mutation zeigte Kalzifikationen. 28 Tumoren bei Patientinnen mit mäßigem Risiko oder BRCA2-Mutation hatten Abbildungseigenschaften, die denen von sporadischen Karzinomen vergleichbar waren, es bestand keine Präferenz für eine posteriore Lage. Im MRT erschien ein hoher Anteil der invasiven Karzinome (20% bzw. 13 von 64) als nicht solide. Benignitätskriterien ließen sich in 32% der Fälle (25 von 76) beobachten.