Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-2008-1081533
Endosonographie: Detektion einer Anastomosen-Stenose nach Lebertransplantation
Einleitung: Eine Anastomosenstenose (AS) tritt nach Lebertransplantation (LTx) in ca. 5–20% auf.
Die ERCP gilt als Goldstandard zur Beurteilung der Gallenwege und insb. zur Abklärung einer möglichen AS. Ein Nachteil der ERCP i.V. zur Endosonographie (EUS) ist die höhere Invasivität und Morbidität. Die EUS ist eine sehr valide Untersuchung zur Abklärung einer Cholestase bei nichttransplantierten Personen. Diese Pilot-Studie untersucht, ob die EUS eine zuverlässige Aussage über das Vorliegen einer AS liefern kann. Methodik: Prospektive Studie, welche lebertransplantierte Pat. einschloss, die zwischen 2007 und Februar 2008 bei klinisch/laborchemischem Verdacht auf eine AS an unserer Abteilung abgeklärt wurden. Die EUS wurde vor der ERCP durchgeführt. Die Untersucher, welche die ERCP vornahmen, waren über den EUS-Befund nicht verblindet.
Ergebnisse: Es wurden 25 Pat. (m: 23, w: 2) eingeschlossen. Der Altersdurchschnitt lag bei 58,8 +/-10,5J. (min: 42J., max: 76J.). Die Untersuchung wurde 2–157M (median: 16M) nach LTx durchgeführt. Eine AS wiesen 9 Pat. (36%) auf, bei 16 Pat. lag in der ERCP keine signifikante AS vor. Die EUS erkannte die AS bei 6 der 9 Pat., bei 14 der 16 Pat. ohne AS zeigte sich in der EUS ebenfalls keine AS. Für die EUS ergibt sich im Nachweis einer AS die Sensitivität von 67% bei einer Spezifität von 88%, der PPV lag bei 75% und der NPV bei 82%. Diskussion: Die EUS zeigt eine gute aber noch nicht ausreichende Sicherheit in der Beurteilung einer AS. Bei den lebertransplantierten Pat. wirkt sich zum einen der postoperative situs mit teils länger persistierenden Flüssigkeitskollektionen und Bindegewebsvermehrungen perihilär und im Anastomosengebiet nachteilig auf die EUS Beurteilbarkeit aus. Zum anderen ist der postoperativ oft geschwungen verlaufende DHC im Spender- wie auch im Empfängeranteil schwieriger lückenlos darstellbar. Bei guter Darstellbarkeit lassen sich aber mit der EUS aufgrund der hervorragenden Ortsauflösung nicht nur die luminalen sondern auch die extraluminalen Strukturen einer AS abbilden. Die EUS könnte somit in Zukunft einen wertvollen Beitrag zur Beurteilung und Prognose einer AS liefern.