Pneumologie 2010; 64 - A18
DOI: 10.1055/s-2010-1268897

Narrow Band Imaging in der bronchoskopischen Diagnostik des Bronchialkarzinoms

C Unger 1, S Maas 1, L Hundack 1, J Schreiber 1
  • 1Abteilung für Pneumologie, Universitätsklinikum Magdeburg, Magdeburg

Einleitung: Das Narrow Band Imaging (NBI) ist ein neues technisches Verfahren, mit dessen Hilfe Blutgefäße in der Mucosa besser dargestellt werden können. Das NBI generiert ein schmales Lichtspektrum mit einer Wellenlänge zwischen 400 und 430nm. Hierdurch wird das Hämoglobin optimal detektiert und damit Gefäße deutlicher und kontrastreicher dargestellt, als im Weißlicht. Durch die Neoangiogenese von Tumoren ist zu erwarten, dass durch Nutzung des NBI's diese Bereiche bereits frühzeitig dargestellt werden, bevor es zu im Weißlicht sichtbaren Veränderungen der Mucosa kommt.

Methoden: In 49 Untersuchungen erfolgte die Bronchoskopie bei Patienten mit zentralem Tumorwachstum zunächst im Weißlicht und nachfolgend im NBI. Die makroskopischen Pathologien wurden fotographisch sowohl im NBI, als auch WL dokumentiert und durch den Untersucher beschrieben. Es wurden mindestens 2 Proben sowohl unter NBI, als auch WL entnommen. Die Beurteilung der Proben erfolgte durch einen Pathologen. Die Färbung erfolgte standartgemäß in HE und je nach Befund mit immunhistochemischen Markern.

Ergebnisse: In 23 Untersuchungen wurden sowohl im Weißlicht, als auch im NBI Veränderungen sichtbar. Die histologischen Aufarbeitungen konnten Karzinominfiltrate nachweisen. In 12 Fällen waren sowohl Weißlicht, als auch NBI positiv, wobei die Histologie ohne Tumornachweis blieb. 6 Untersuchen zeigten trotz negativen Weißlichtbefundes positive makroskopische Befunde im NBI, die sich jedoch histologisch nicht bestätigten. 3 Proben erbrachten bei positivem Weißlicht und negativem NBI einen unauffälligen histologischen Befund. Eine Untersuche zeigte histologisch bei positivem Weißlicht und negativem NBI dennoch Karzinominfiltrate. 4 Proben blieben bei negativem Weißlicht- und NBI- Befund auch histologisch ohne pathologischen Befund.

Diskussion: Diese Ergebnisse zeigen, dass beim Einsatzes des NBI sowohl falsch positive, als auch falsch negative Befunde möglich sind und eine histologische Verifizierung unabdingbar bleibt.