Phlebologie 2013; 42(01): 25-28
DOI: 10.12687/phleb2122_1_2013
Kasuistik
Schattauer GmbH

Transitorisch ischämische Attacke nach Schaumverödung der Vena saphena parva

Article in several languages: deutsch | English
J. Noppeney
1   Versorgungszentrum für Gefäßmedizin Nürnberg
,
M. Winkler
1   Versorgungszentrum für Gefäßmedizin Nürnberg
,
A. Brunner
1   Versorgungszentrum für Gefäßmedizin Nürnberg
,
T. Noppeney
1   Versorgungszentrum für Gefäßmedizin Nürnberg
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Publication History

Eingereicht: 08 November 2012

Angenommen: 10 November 2012

Publication Date:
30 December 2017 (online)

Zusammenfassung

Wir berichten über einen 55-jährigen Patienten, der nach Schaumsklerotherapie der Vena saphena parva eine 30 Minuten dauernde transitorisch ischämische Attacke erlitten hat. Bei dem Patienten bestand eine ausgeprägte Varikose der Vena saphena parva beidseits sowie der Vena accessoria anterior linksseitig. Es bestand ein Stadium C3 nach CEAP-Klassifikation beidseits.

An Vorerkrankungen ist ein chronisches Vorhofflimmern bei ausgeprägtem Sinussyndrom bekannt, therapeutische Antikoagulation. Zusätzlich besteht eine dilatative Kardiomyopathie mit eingeschränkter EF von 35 %. Nach zunächst zwei unauffälligen Schaum -sklerotherapie-Sitzungen der Vena accessoria anterior mit 0,5 % aufgeschäumten Polidocanol kam es bei der dritten Sitzung, Schaum -sklerotherapie 0,5 % aufgeschäumtes Polidocanol der Vena saphena parva, zu einer transitorisch ischämischen Attacke mit Kraftlosigkeit im linken Bein, Kraftminderung im Be-reich der linken Hand und Taubheitsgefühl der oberen und unteren linken Extremität. Nach einer Dauer von 30 Minuten bildeten sich die Symptome komplett zurück.

Eine vor der Intervention durchgeführte kardiologische Abklärung konnte ein offenes Foramen ovale, sowie intrakardiale Thromben ausschließen. Eine Carotisstenose als Ursache der TIA konnte unsererseits mittels farbcodierter Duplexsonographie ausgeschlossen werden. Da während der Überwachungsphase nach Auftreten der TIA der Rhythmus stabil war und keinerlei Frequenzabfall oder größere Pausen in der EKG-Überwachung festzustellen war, gehen wir davon aus, dass die Schaumsklerotherapie Ursache der TIA war, wenngleich eine kardiale Ursache mit 100 %iger Sicherheit nicht ausgeschlossen werden kann.

 
  • Literatur

  • 1 Noppeney T, Kluess HG, Breu FX, Ehresmann U, Gerlach HE, Hermanns H-J, Nüllen H, Pannier F, Salzmann G, Schimmelpfennig L, Schmedt C- G. Steckmeier B. Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Krampfaderleidens. Gefäßchirurgie 2010; 15: 523-541.
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