Phlebologie 2014; 43(02): 99-104
DOI: 10.12687/phleb2196-2-2014
Medical history
Schattauer GmbH

Der Tod des Neugeborenen an der Rose anno 1796

Artikel in mehreren Sprachen: English | deutsch
W. Hach
1   Venenzentrum Frankfurt am Main, Germany
,
V. Hach-Wunderle
1   Venenzentrum Frankfurt am Main, Germany
2   Interdisziplinäres Gefäßzentrum des Nordwestkrankenhauses, Frankfurt am Main, Germany
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Publikationsverlauf

Received: 23. Februar 2014

Accepted: 28. Februar 2014

Publikationsdatum:
04. Januar 2018 (online)

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Zusammenfassung

In der vorhygienischen Zeit lief das Erysipel in den Kriegslazaretten und Krankensälen als Epidemie mit oftmals tödlichem Ausgang ab. Eine besondere, wenn auch seltene Form war die Rose der Neugeborenen. Auch hier gab es kleinere Epidemien in den Geburtshäusern des 18. und 19. Jahrhunderts. Eine detaillierte Beschreibung eines Krankheitsverlaufes stammt von Christoph Wilhelm Hufeland aus dem Jahre 1796. Wahrscheinlich hatte sich das Baby bei seiner Mutter angesteckt. Die Eintrittspforten der Erreger befanden sich üblicherweise am Nabel und in der Genitalregion. Sie verursachten hier eine dramatische Lokalreaktion. Von vornherein verlief die Infektion als Sepsis. Damit erschien der tödliche Ausgang vorgegeben. Möglicherweise war Hufelands Krankheitsfall auch mit einem Tetanus (Kieferbackenzwang) kombiniert. Heute gibt es die Rose des Neugeborenen in unserem Kulturkreis nicht mehr.