Phlebologie 2015; 44(05): 261-270
DOI: 10.12687/phleb2280-5-2015
Review article
Schattauer GmbH

Inflammatorische Ulzera verursacht durch Vaskulitiden und Vaskulopathien

Wichtige Differentialdiagnosen bei der Ursachenklärung eines Ulcus cruris Article in several languages: English | deutsch
S. Lutze
1   Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten Universitätsmedizin Greifswald, Germany
,
E. S. Kaisermayer
1   Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten Universitätsmedizin Greifswald, Germany
,
G. Daeschlein
1   Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten Universitätsmedizin Greifswald, Germany
,
M. Jünger
1   Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten Universitätsmedizin Greifswald, Germany
› Author Affiliations
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Publication History

Received: 14 August 2015

Accepted: 24 August 2015

Publication Date:
04 January 2018 (online)

Zusammenfassung

Neben den klassischen vaskulären Ursachen von Ulzerationen an den Unterschenkel wie einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit und der chronisch venösen Insuffizienz sind es vor allem die Vaskulitiden und Vaskulopathien, die sowohl diagnostisch als auch therapeutisch oft zu einer Herausforderung werden. Die Erkrankungsgruppe rangiert in der Häufigkeitsverteilung der Ursachen eines Ulcus cruris mit <10 % eher im Bereich selten, ist aber von der Pathogenese, vom klinischen Bild, dem Verlauf und der Therapie oft wesentlich komplexer.

Die in 2012 überarbeitete internationale Chapel Hill Consensus Conference (CHCC) Nomenklatur der Vaskulitiden gibt einen ersten Eindruck über die Mannigfaltigkeit dieser Erkrankungsgruppe und macht deutlich wie wichtig hierbei die Anamnese zur Diagnosefindung ist. In die CHCC-Kategorisierung flossen die Ätiologie, die Pathogenese, das Kaliber des Gefäßes, der Entzündungstyp, die hauptsächlich betroffenen Organe, die klinische Manifestation, genetische Prädisposition und demografische Parameter mit ein.

Mit dieser Revision der ersten CHCC-Nomenklatur von 1994 fand eine wichtige Adaptierung an die neusten Erkenntnisse statt. Die Gruppe der Vaskulitiden wird spezifischer eingeteilt, dies erleichtert den Umgang mit dem Krankheitsbild im klinischen Alltag.

Die Vaskulopathien stellen eine weitere seltene Randgruppe innerhalb der Ursachen eines Ulcus curis dar. Diese Erkrankungen sind oft ebenso komplex wie eine Vaskulitis und müssen bei schwierig zu behandelnden Ulcera immer als Differenzialdiagnose mit herangezogen werden.

 
  • References

  • 1 Sunderkötter C. Vasculitis und Vasculopathie. In: Plewig G, Landthaler M, Burgdorf W, Hertl M, Ruzicka Th. (Hrsg). Braun Falco’s Dermatologie, Venerologie und Allergologie. Berlin, Heidelberg: Springer; 6. Aufl. 2012
  • 2 Jennette JC. et al. 2012 Revised International Chapel Hill Consensus Conference Nomenclature of Vasculitides. Arthritis & Rheumatism 2013; 65 (Suppl. 01) 1-11.