Phlebologie 2016; 45(04): 207-214
DOI: 10.12687/phleb2326-4-2016
Original article
Schattauer GmbH

Versorgungsrealität mit medizi nischen Kompressionsstrümpfen im ambulanten Bereich

Folgeanalyse der mediven®-Beobachtungsstudie Artikel in mehreren Sprachen: English | deutsch
C. Schwahn-Schreiber
1   Institut für Gefäßmedizin, Otterndorf, Germany
,
M. Marshall
2   Institut für Gefäßmedizin, Tegernsee, Germany
,
R. Murena-Schmidt
3   Praxis für Gefäßerkrankungen, Köln, Germany
,
W. Doppel
4   medi GmbH & Co. KG, Bayreuth, Germany
,
S. Hahn
5   CYCLOMED GmbH, Hofheim, Germany
› Institutsangaben

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Publikationsverlauf

Received: 07. Juli 2016

Accepted: 10. Juli 2016

Publikationsdatum:
21. Dezember 2017 (online)

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Zusammenfassung

Hintergrund Die mediven-Beobachtungsstudie zeigte, dass sich die Verordnung medizinischer Kompressionsstrümpfe (MKS) im ambulanten Bereich nur wenig an den Erfordernissen phlebologischer Patienten orientiert. In einer Folgeanalyse untersuchten wir daher die Verordnungsfrequenz von MKS und Anziehhilfen (AZH) sowie die Differenzierung der Verordnungen nach CEAP und BMI.

Ergebnisse Jeweils etwa ein Drittel der Patienten erhielt keinen Wechsel-MKS zu Therapiebeginn und keine halbjährliche MKS-Neuverordnung. AZH wurden nur vereinzelt verschrieben. Dies beeinflusste die Compliance, da eine hohe Tragefrequenz mit der regelmäßigen Neuverordnung und bei >61-Jährigen mit einer AZH assoziiert war. CEAP- und BMIunabhängig wurden vorwiegend leichte MKS-Qualitäten verschrieben. Die CEAPKlasse von C3-Patienten verbesserte sich jedoch häufiger bei mittleren/starken (BMI >25: 30,9 %; <25: 41,7 %) als bei leichten Qualitäten (BMI >25: 22,4 %; <25: 13,3 %). Schnürfurchen bei adipösen Patienten waren bei mittleren/starken Qualitäten seltener.

Schlussfolgerung Bezüglich Anzahl und Art von MKS-Verordnungen besteht Optimierungsbedarf. Mittlere/starke MKS-Qualitäten sollten bei entsprechenden Patientenerfordernissen stärker berücksichtigt werden.