Phlebologie 2018; 47(03): 133-136
DOI: 10.12687/phleb2402-3-2018
Kasuistiken – Case reports
Schattauer GmbH

Fulminanter Verlauf eines Trousseau-Syndroms

Artikel in mehreren Sprachen: deutsch | English
T. Silber
1   Universitäts-Hautklinik Tübingen
,
K. Schweinzer
1   Universitäts-Hautklinik Tübingen
,
A. Strölin
1   Universitäts-Hautklinik Tübingen
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Publikationsverlauf

Eingereicht: 09. November 2017

Angenommen: 16. März 2018

Publikationsdatum:
21. Mai 2018 (online)

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Zusammenfassung

Das Trousseau-Syndrom ist eine klinische Herausforderung und kann facettenreich und nicht selten fulminant verlaufen. Wir berichten über einen klinischen Fall einer Patientin die sich initial mit einer Thrombophlebitis saltans in unserer Ambulanz vorstellte. Der weitere klinische Verlauf stellte sich bei arteriellen und venösen Thrombosen und möglichen paradoxen Embolien dramatisch und rasch progredient dar. Im Staging ergab sich der dringende Verdacht auf das Vorliegen eines metastasierten Zervixkarzinoms. Bei weiter zunehmender schneller klinischer Verschlechterung mit progredienter Vigilanzminderung bei rezidivierenden thrombembolischen Ereignissen, persistierender Anurie und Progredienz der ischämischen Areale entschied man sich in Anbetracht des schweren und komplexen Erkrankungsmusters gegen eine Fortsetzung der medizinischen Maßnahmen. In Zusammenschau der Klinik und der apparativen Diagnostik stellten wir die Diagnose eines Trousseau-Syndroms. Die Patientin verstarb 15 Tage nach Erstvorstellung in unserer angiologischen Sprechstunde. Bei rezidivierenden episodischen oder foudroyant verlaufenden Thrombophlebitiden,venösen und arteriellen Thrombosen bzw. Thrombembolien sollte an ein paraneoplastisches Geschehen gedacht und eine maligne Grunderkrankung gesichert bzw. ausgeschlossen werden.