OP-Journal 2018; 34(01): 3
DOI: 10.1055/a-0532-7209
Editorial
Herausgeber
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Liebe Leserinnen und Leser,

Ulrich Stöckle
,
Florian Gebhard
,
Michael J. Raschke
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Publication History

Publication Date:
26 April 2018 (online)

 

    mit dieser Ausgabe möchten wir Ihnen ein Update zu den Standards und Entwicklungen in der Beckenchirurgie bieten.

    An der Beckenchirurgie können exemplarisch die Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf unser Fach nachvollzogen werden. Während vor 20 Jahren der typische Patient mit Beckenverletzung noch Opfer eines Hochrasanztraumas war, etwa 40 Jahre alt und häufig die Beckenverletzung Teil eines Polytraumas war, ist heute die über 70-jährige Frau mit Bagatelltrauma, teils auch Insuffizienzfraktur, die klassische Patientin.

    Die unterschiedlichen Unfallmechanismen bedingen unterschiedliche Verletzungsformen, die entsprechend angepasste Behandlungskonzepte erfordern.

    Durch die modernen Methoden der diagnostischen und intraoperativen Bildgebung konnten in den letzten Jahren die chirurgische Präzision verbessert werden und Schrauben- und Plattenfehllagen reduziert werden. In den Artikeln von Franke et al. und Richter et al. werden die Bildwandlereinstellungen en détail beschrieben und die Integration von CT-Bildgebung im OP besprochen.

    Die Artikel über die Zugangswege, von ventral und dorsal, geben einen guten Überblick in die chirurgischen Möglichkeiten und stellen das Für und Wider des jeweiligen Zugangsweges dar. Daraus ergibt sich auch dessen chirurgisches Versorgungspotenzial. Möglichst geringes Weichteiltrauma mit ausreichender Frakturexposition muss in jedem Fall die korrekte Schrauben- und Plattenlage ermöglichen.

    Ergänzend zur Bildgebung oder Zugangswahl werden die Lagerungstechniken beschrieben, um die bestmögliche chirurgische Exposition und Durchleuchtungsfähigkeit gewährleisten zu können. Die hier aufgeführten Tipps und Tricks können einfach übernommen werden.

    Das Heft wird abgeschlossen durch die Darstellung der Versorgungsmöglichkeiten mit einem Beckenkammtransplantat im Fachgebiet der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Die ossäre Überbrückung stellt im abgebildeten Fall die Leistungsfähigkeit der modernen MKG eindrucksvoll dar.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ulrich Stöckle, Florian Gebhard, Michael J. Raschke


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