PiD - Psychotherapie im Dialog 2018; 19(02): 1
DOI: 10.1055/a-0556-1236
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Michael Broda
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Publication Date:
04 June 2018 (online)

Das Böse ist ein verzehrendes Feuer.

Edith Stein (1891–1942)

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

bei dem etwas aus der sonstigen PiD-Tradition fallenden Titelthema erinnere ich mich an eine Begebenheit vor knapp 50 Jahren: Zusammen mit einem Freund entstieg ich nach langer Fahrt am Bahnhof eines Dorfes im Westerwald einem Schienenbus (die älteren von Ihnen kennen solche Fahrzeuge noch), um als Kriegsdienstverweigerer (so hieß das damals) zu einer sogenannten Rüstzeit zu gelangen. Eine Mutter mit zwei Kindern zog diese bei unserem Anblick (lange Haare und Vollbart) zur Seite, worauf das eine Kind fragte: „Mami, sind diese Männer böse?“ Die Antwort der Mutter: „Woll, woll!“

Auch wenn solche Szenen heute eher erheiternd wirken – das Böse gibt es noch, wie Ihnen dieses Heft nahebringt. Möglicherweise in anderer Gestalt, möglicherweise auch in unserem professionellen Umfeld.

Dass Sie sich auf diesen an Aktualität kaum zu überbietenden Grenzbereich einlassen, wünscht Ihnen

Ihr

Michael Broda