Rofo 2018; 190(06): 567-568
DOI: 10.1055/a-0590-0308
DRG-Mitteilungen
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„Interdisziplinarität steht hier nicht nur drauf – sie wird gelebt“

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Publikationsdatum:
15. Mai 2018 (online)

 

    Die „28. Gemeinsame Arbeitstagung Angiologie interdisziplinär“ wird am 8. und 9. Juni 2018 im Leonardo Hotel in Weimar stattfinden. Prof. Dr. Ulf Teichgräber, Mitglied des wissenschaftlichen Leitungsteams, berichtet von Neuerungen 2018 und was diese Tagung so einzigartig macht.


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    Herr Professor Teichgräber, die „Gemeinsame Arbeitstagung Angiologie interdisziplinär" findet 2018 bereits zum 28. Mal statt. Wenn Sie auf die vergangenen Jahre zurückblicken, wo steht die Arbeitstagung heute und welche Neuerungen sind geplant?

    Die „Gemeinsame Arbeitstagung Angiologie interdisziplinär“ schaut in der Tat bereits auf eine beachtliche Vergangenheit zurück. Ins Leben gerufen wurde sie vor 28 Jahren kurz nach der Wiedervereinigung. Schon damals hatte sie einen überregionalen Charakter und hat Gefäßmediziner aus ganz Deutschland angesprochen. Auch die Interdisziplinarität wurde damals schon großgeschrieben – Radiologen, Gefäßchirurgen und Angiologen kamen und kommen nach wie vor gerne nach Weimar. Vor drei Jahren hat dann ein Generationswechsel stattgefunden, als die wissenschaftliche Leitung wechselte: Dazu gehören Herr PD Dr. Jürgen Zanow als Gefäßchirurg, Herr Prof. Dr. Dierk Scheinert, Herr PD Dr. Andrej Schmidt aus der interventionellen Angiologie und ich als Vertreter der Radiologie. Der interdisziplinäre Charakter der Veranstaltung blieb demnach auch mit einer neuen Generation in der wissenschaftlichen Leitung erhalten. Fortgeführt haben wir die Tradition, dass sich viele niedergelassene Angiologen im Rahmen der Tagung zu Besprechungen treffen. Dafür steht auch der Titel „Arbeitstagung“ – hier findet ein reger Austausch unter den Gefäßmedizinern statt. Zusätzlich haben wir aber auch Neuerungen eingeführt. So gibt es beispielweise einen interdisziplinären Workshop, der am Vortag der Tagung stattfindet. Damit wollen wir ein Forum auch für die jüngeren Gefäßmediziner schaffen und die Kollegen aus der Niederlassung mit involvieren.

    In diesem Jahr findet die Tagung erstmalig an einem neuen Termin statt – anstatt im Januar nun im Juni. Welche Erwartungen sind mit dem neuen Termin verknüpft?

    Der Terminwechsel wurde an manchen Stellen kritisch gesehen. Hier haben wir schon eine Tradition gebrochen. Bislang fand die Tagung immer in der zweiten Januarwoche statt und war somit einer der ersten Kongresse im Jahr. Jedoch sprach einiges dafür den Termin zu wechseln. Es beginnt damit, dass die Woche nach Neujahr sehr kurz ist, viele sind noch verreist. Und dann soll man in der ersten vollständigen Woche schon eine Tagung organisieren bzw. besuchen. Das war vielen Interessierten zu knapp. Zudem hat uns das Wetter schon mehrmals einen Strich durch die Rechnung gemacht. Letztes Jahr lag so viel Schnee in der Region, dass vielen Teilnehmern die Anreise nicht möglich war. Nun ist es grundsätzlich immer schwer, einen guten Termin für eine Tagung zu finden, da meist anderswo schon ähnliche Veranstaltungen stattfinden. Beispielsweise einfach auf die dritte Januarwoche zu wechseln, war wegen des IROS nicht möglich. Daher haben wir die Tagung in den Juni gelegt, auch mit dem Hintergedanken, dass Weimar ein durchaus attraktives Reiseziel ist, das umso schöner im Sommer zu erleben ist. Gerade die Teilnehmer, die von etwas weiter herkommen, können so noch ein Wochenende dranhängen. Das Echo auf den neuen Termin war natürlich geteilt.

    Wie im Namen schon deutlich zu sehen, ist die „Gemeinsame Arbeitstagung Angiologie interdisziplinär“ ein Werk verschiedener Akteure und Disziplinen. Welche Fachgesellschaften engagieren sich hier und warum?

    Insgesamt haben sich hier vier Fachgesellschaften zusammengetan und die Schirmherrschaft der Arbeitstagung übernommen. Die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG), die Deutsche Gesellschaft für Angiologie (DGA) und die Deutsche Röntgengesellschaft (DRG) gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Interventionelle Radiologie und minimal-invasive Therapie (DeGIR). Natürlich ist es nicht immer ganz einfach, alle unter einen Hut zu bringen, aber der Erfolg der Tagung spricht dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es ist trotz allem eine sehr breit aufgestellte Veranstaltung, die alle Bereiche abdeckt und auch Referenten und Vorträge aus allen beteiligten Disziplinen zu bieten hat. Zudem beflügelt die fachübergreifende Zusammenarbeit eine rege Diskussionskultur, die die Tagung auch im Vergleich zu anderen Veranstaltungen auszeichnet: Die Fälle werden intensiv diskutiert und aus Vorträgen entwickeln sich nicht selten Gespräche. Interdisziplinarität steht hier also nicht nur drauf – sie wird auch gelebt.

    Welche Schwerpunktthemen haben Sie für die diesjährige gemeinsame Arbeitstagung gesetzt?

    Durch das breit gefächerte Themenspektrum der Gefäßmedizin können wir Jahr für Jahr andere Schwerpunkte setzen. Letztes Mal hatten wir die neurovaskulären Themen als Schwerpunkt gesetzt und die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Diesmal behandeln wir die Aorta und die arteriovenösen Gefäßmalformationen. Themen also, die ein breites Publikum ansprechen und – hoffentlich auch im Juni – viele Gefäßmediziner, Angiologen, Radiologen und Kollegen aus anderen Fächern nach Weimar locken werden.

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