Pädiatrie up2date 2019; 14(04): 347-359
DOI: 10.1055/a-0591-3770
Intensivmedizin/Neonatologie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

„Plötzlicher Säuglingstod“ und „Anscheinend lebensbedrohliche Ereignisse“

Christian F. Poets
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Publication Date:
27 November 2019 (online)

Vor allem durch konsequente Aufklärung aller Eltern über vermeidbare Risikofaktoren sind plötzliche Säuglingstodesfälle um > 85% zurückgegangen; diese Primärprävention muss fortgeführt werden, zumal die genaue Pathophysiologie unklar bleibt. Dagegen sind „Anscheinend lebensbedrohliche Ereignisse“ (ALE) mit einer Inzidenz von ca. 2/1000 unverändert in ihrer Häufigkeit. Ihre Differenzialdiagnose ist umfangreich und reicht von Atemwegsinfekten bis zum nicht akzidentellen Ersticken.

Kernaussagen
  • Beim plötzlichen Säuglingstod bleibt angesichts weiterhin ungeklärter Pathophysiologie die Prävention durch Aufklärung der Bevölkerung bezüglich einer sicheren Schlafumgebung die wichtigste Maßnahme.

  • Vor allem seit 2012 wurden wiederholt neonatale Fälle berichtet. Deshalb müssen Eltern angehalten werden, ab der Geburt auf freie Atemwege bei ihrem Kind zu achten.

  • Anscheinend lebensbedrohliche Ereignisse heißen neuerdings Brief Resolved Unexplained Events (BRUE). Hier ist neben einer sorgfältigen Anamnese und Befunderhebung der Einsatz eines dokumentierten Monitorings zur Ursachenabklärung die entscheidende Maßnahme.