Neonatologie Scan 2018; 07(03): 209-227
DOI: 10.1055/a-0596-6604
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VACTERL-Assoziation: Von der Pränatalmedizin bis zum Erwachsenenalter – Teil 1

Wolfram Kluwe

Subject Editor: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist Dr. med. Wolfram Kluwe, Freiburg.
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Publication Date:
28 August 2018 (online)

Komplexe angeborene Fehlbildungen stellen die betreuenden und vor allem die in einer Notfallsituation involvierten Mediziner vor große Herausforderungen. Dies umso mehr – auch unter ökonomischen Aspekten – je geringer die Morbidität und je länger das Überleben der Betroffenen mit den Erfolgen der besseren medizinischen Möglichkeiten wird [1].

Kernaussagen
  • Wenn sich eine Fehlbildung bei einem Neugeborenen findet, sind weitere Fehlbildungen durch gezielte klinische Untersuchungen auszuschließen.

  • Die Diagnose eines VACTERL wird bei der Geburt oder in den ersten Lebenstagen gestellt, wenn mindestens 3 der die Assoziation definierenden Fehlbildungen gefunden werden.

  • VACTERL wird aufgrund der klinischen Untersuchung mit dem Nachweis der passenden angeborenen Malformationen und fehlenden Hinweisen auf ein anderes Syndrom oder eine andere Erkrankung diagnostiziert.

  • Die vorgeburtliche Diagnostik ist problematisch, da einige typische Symptome vor der Geburt schwierig zu erkennen sind.

  • Die interdisziplinäre Betreuung der gesamten betroffenen Familie ist für das bestmögliche Outcome essenziell.

  • Bei komplexen Fehlbildungssyndromen ist die patientenorientierte und am klinischen Verlauf ausgerichtete schrittweise und wenn möglich durch die notwendigen Fachspezialisten gemeinsame Durchführung der Interventionen notwendig.