Aktuelle Dermatologie 2018; 44(06): 245-246
DOI: 10.1055/a-0598-3366
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Höhepunkt im Klinikalltag: Das 59. Dresdner Dermatologische Gespräch

Highlight of the Daily Hospital Life: The 59th Dresdner Dermatological “Gespräch”
S. Beissert
Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden
,
U. Proske
Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden
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Korrespondenzadresse

Dr. med. Ulrike Proske
Klinik und Poliklinik für Dermatologie
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden
Fetscherstraße 74
01309 Dresden

Publication History

Publication Date:
08 June 2018 (online)

 
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    Prof. Dr. med. Stefan Beissert
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    Dr. med. Ulrike Proske

    Fort- und Weiterbildungen gehören ganz selbstverständlich zum ärztlichen Alltag. Ein besonderer Höhepunkt ist dabei unsere eigene jährliche Klinikveranstaltung, das „Dresdner Dermatologische Gespräch“. Die Veranstaltung erfreut sich auch in ihrer 59. Auflage anhaltender Popularität. Sie ist in jedem Jahr Treffpunkt für die Dermatologinnen und Dermatologen der Region, Plattform zum Kennenlernen der Ausbildungsassistentinnen und Ausbildungsassistenten sowie Diskussionsforum zwischen den Generationen.

    Bei der Tagung möchten wir über neue Trends und Entwicklungen in der Dermatologie informieren, nutzen aber auch die Gelegenheit, Erfahrungen aus der Praxis weiterzugeben.

    Bei vielen dermatologischen Erkrankungen konnten in den letzten Jahren durch genauere Kenntnisse der Pathomechanismen neue, innovative Behandlungswege beschritten werden. Dazu gehören auch die neuen Therapieoptionen beim atopischen Ekzem. Bei der Haut als Grenzfläche zur Umwelt kennen wir heute aber auch die Bedeutung der mikrobiellen Besiedlung und deren Diversität. Gerade beim atopischen Ekzem findet sich auf der Haut oft hauptsächlich S. aureus, während die Häufigkeit anderer Bakterien reduziert ist. Über die Bedeutung des Mikrobioms bei der Krankheitsentstehung und unsere Einflussmöglichkeiten darauf wird Prof. Tilo Biedermann (Klinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein, Technische Universität München) auf unserer Tagung referieren.

    Ein weiterer Redner ist Dr. Hans-Joachim Laubach, tätig am Universitätsklinikum Genf, der als ausgewiesener Experte der Lasertherapie über medizinische Indikationen der Lasermedizin in der Dermatologie sprechen wird. Laserbehandlungen werden oft nur mit ästhetischen Indikationen assoziiert, stellen aber in vielen Fällen eine sinnvolle Alternative zu operativen Verfahren oder eine Ergänzung zu etablierten Methoden dar. Herr Dr. Laubach ist Präsident der European Society for Lasers and Energy Based Devices (ESDL), die sich medizinischen Anwendungen durch Laser und andere energiebasierte Geräten verschrieben hat.

    Mit dem Vortrag von Prof. Dr. Pietro Nenoff (Labor für medizinische Mikrobiologie, Mölbis) zur Diagnostik und Therapie von Dermatomykosen stellen wir uns der Tatsache, dass sich das Spektrum der weltweit vorkommenden Erreger von Dermatophytosen fortlaufend ändert. Tinea pedis und Onychomykosen sind in den westlichen Ländern heute Volkskrankheiten, die durch Chonizität und nach wie vor problematische Therapie gekennzeichnet sind. Darüber hinaus muss bei verstärkter Reise- und Migrationsbewegung mit neuen, in Asien und Afrika endemischen Dermatophyten gerechnet werden. Insbesondere bei diesen Dermatophyten sind neue molekularbiologische Methoden bei der Diagnostik erforderlich.

    Ebenfalls eine sehr häufige Erkrankung im dermatologischen Praxisaltag ist die Acne vulgaris. Aktuelle Erkenntnisse über die Aktivierung der Entzündungskaskade bei dieser komplexen, chronisch entzündlichen Erkrankung bereiten den Weg für die Entwicklung von neuen Wirkstoffen mit alternativen Therapieansätzen. Einige interessante Substanzen, verbesserte Formulierungen und Kombinationstherapien sollen im Vortrag von Dr. Ulrike Proske (Universitätshautklinik Dresden) vorgestellt werden. Wünschenswert für eine effektive Therapie ist dabei ein früher Behandlungsbeginn, einfach umsetzbare Therapieregimes, gute Verträglichkeit der Präparate und rasch sichtbare Erfolge. Eine offene und verständliche Kommunikation mit dem Patienten, die Aufklärung über Wirkungsweise und mögliche unerwünschte Reaktionen, Kontrolle des Therapieerfolges bis hin zur Erhaltungstherapie sowie die stärkere Beachtung der Lebensqualität fördern Adhärenz und Therapieerfolg.

    Einen wichtigen Stellenwert bei der Tagung nehmen die Vorstellungen von Kasuistiken ein. Für die jungen Kollegen der Klinik ist es oft die erste Möglichkeit, Erfahrungen bei der wissenschaftlichen Arbeit zu sammeln. Eine Auswahl von klinisch interessanten Fällen aus unserem Klinikalltag möchten wir Ihnen in diesem Heft präsentieren.

    Der Name „Dresdner Dermatologisches Gespräch“ impliziert bereits den gewünschten wissenschaftlichen und kollegialen Austausch mit Freunden und Kollegen, auf den wir uns auch in diesem Jahr sehr freuen.

    Prof. Dr. med. Stefan Beissert Klinikdirektor

    Dr.med. Ulrike Proske Oberärztin/Tagungsorganisation


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    Korrespondenzadresse

    Dr. med. Ulrike Proske
    Klinik und Poliklinik für Dermatologie
    Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden
    Fetscherstraße 74
    01309 Dresden


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    Dr. med. Ulrike Proske