retten! 2018; 07(03): 165
DOI: 10.1055/a-0631-3935
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der sichere Atemweg – so wichtig wie eh und je

Volker Wanka
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Publication Date:
16 July 2018 (online)

Intubation nach wie vor Goldstandard Obwohl die extraglottische Atemwegshilfe in Form der Larynxmaske und des Larynxtubus immer regelmäßiger zum Einsatz kommt, stellt die Intubation nach wie vor den Goldstandard und den sichersten Aspirationsschutz dar. Da aber die Rate der Narkosen mit Larynxmaske in deutschen Krankenhäusern stetig steigt, wird es für den Nicht-Anästhesisten immer schwieriger eine Expertise für die Intubation und den schweren Atemweg zu erlangen. Die extraglottischen Atemwegshilfen sind für den weniger Geübten deutlich einfacher zu platzieren – was dazu geführt hat, dass sie in den Leitlinien immer weiter nach vorne gerückt sind.

Häufig schwierige Bedingungen Wer kennt es nicht? Schlechte Lichtverhältnisse, kaum Platz, nicht nüchterne Patienten, aufgeregte Angehörige, man kommt schwierig an Informationen bzgl. der Vorerkrankungen, häufig schwer vorerkrankte und adipöse Patienten und die Mitglieder des Teams arbeiten teilweise zum ersten Mal zusammen. Aber gerade unter diesen suboptimalen Kautelen ist die Sicherung der Atemwege bei bewusstlosen oder respiratorisch insuffizienten Patienten umso wichtiger: Komplikationen wie Erbrechen, technische Probleme oder frustrane Intubationsversuche sind in diesen Situationen viel schwerer zu beherrschen als unter den in der Regel perfekten Bedingungen während der Narkoseeinleitung in der Klinik.

Rückfallebene Aus vielen Untersuchungen weiß man, dass wir gerade im Rettungsdienst signifikant häufiger mit einem schwierigen Atemweg konfrontiert werden als im Krankenhaus. Deshalb ist es draußen besonders wichtig, dass jederzeit Rückfallebenen zur Verfügung stehen und diese auch im Team kommuniziert werden. Und genau diese Rückfallebenen müssen regelmäßig geübt werden.

Regelmäßiges Training unabdingbar Wie so oft im Leben beherrscht man eine Technik immer dann besonders gut, wenn man sie regelmäßig trainiert und/oder eigenhändig angewendet hat. Gerade die Maßnahmen, die man in der Praxis nur relativ selten anwendet, bedürfen der regelmäßigen Übung. So schwinden auch die Ängste, im Notfall Maßnahmen zu ergreifen, die mitunter sehr invasiv sind, wie z. B. die Notfallkoniotomie. Auch vor ihr darf man im Zweifelsfall nicht zurückschrecken, wenn sie die einzige Möglichkeit darstellt, das Leben des Patienten zu retten.

Außerklinische Beatmung Die technischen Möglichkeiten der maschinellen Beatmung haben sich in den letzten Jahren massiv erweitert, wenngleich im Rettungsdienst vor allem die (meist volumen-) kontrollierte Beatmung und nicht-invasive Beatmungsformen zur Anwendung kommen.

So, nun wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Studieren der sehr interessanten und spannenden Artikel zum Thema „Atemwegssicherung“.

Herzlichst Ihr
Volker Wanka

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Volker Wanka