physiopraxis 2018; 16(10): 1
DOI: 10.1055/a-0632-7856
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Bequem wird langweilig …

Andrea Pötting

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Publication Date:
22 October 2018 (online)

40 Jahre im gleichen Beruf bleiben. Für junge Menschen ist das kaum vorstellbar. Was hält Physiotherapeuten bei der Stange? Was motiviert sie, täglich den Bürokratiewahnsinn auf sich zu nehmen? Und wie schafft man es, bis ins hohe Alter gerne und erfolgreich zu arbeiten? Diese Fragen diskutierten wir mit den physiopraxis-Themenscouts bei unserem letzten Treffen. Mit dem Ergebnis, dass wir noch zu jung sind, um die passende Antwort zu finden. Wir lassen daher in dieser Ausgabe drei ältere Physiotherapeutinnen zu Wort kommen (S. 52). Wir wollten von ihnen wissen, was das Schöne daran ist, so lange im Beruf zu sein, welche Tipps sie für junge Kollegen haben und welche neuen Türen sich im Berufsleben geöffnet haben. Meine Lieblingsantwort stammt von der 61-jährigen Sabine Kanzler-Soiné: „Die Behandlungen sollten nie zum bezahlten ‚Kaffeeklatsch‘ werden, denn bequem wird langweilig – für Patient und Therapeut.“

Langeweile kennt Jan Kool nicht. Ihm haben sich schon mehrere Türen geöffnet. Nun ist er über 60 und nach wie vor begeisterter Physiotherapeut. Nicht mehr ganz klassisch sondern in einer „erweiterten Rolle“. Er führt seit 2014 Forschungsprojekte zur Entwicklung der Rehabilitation an den Kliniken Valens durch (S. 54). Seit März stellen wir in jedem Heft Therapeutinnen und Therapeuten vor, die etwas andere Aufgaben übernehmen ohne der Physiotherapie den Rücken zu kehren. Schöne Beispiele, die zeigen, dass Langeweile in diesem Beruf definitiv nicht vorkommen muss.

Herzlichst Ihre

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