Darland AM.
et al.
Patient interest in and familiarity with anti‐aging therapies: A survey of the general
dermatology clinic population.
J Cosmet Dermatol 2018;
17: 403-409
Die Studie schloss 300 Individuen mit einem Mindestalter von 18 Jahren ein. Diese
wurden an der „University of Michigan General Dermatology Clinic“ rekrutiert und zur
Nutzung folgender Anti-Aging-Maßnahmen befragt: Sonnenschutz, topische Behandlungen,
systemische Therapien, Injektionen, „Filler“, chemisches Peeling, Laserbehandlungen,
Operationen. Die Studienteilnehmer wurden gebeten, ihre Vertrautheit mit Anti-Aging-Therapien
zu bewerten. Die Autoren identifizierten auch mögliche Barrieren für die Inanspruchnahme
von Anti-Aging-Therapien.
Ergebnisse
Innerhalb der Gruppe von dermatologischen Patienten hatten 53 % in der Vergangenheit
bereits Erfahrungen mit Anti-Aging-Behandlungen gemacht. Unter den Frauen war dies
bei 65 % der Fall und unter den Männern bei 35 % (p < 0,0001). Am häufigsten kamen
Sonnenschutzmittel (51 %) und topische Therapien zum Einsatz (33 %). 48 % der Studienteilnehmer
unterzogen sich aktuell Anti-Aging-Maßnahmen, bei Individuen mit entsprechenden Erfahrungen
in der Vergangenheit war die Wahrscheinlichkeit diesbezüglich signifikant höher. 66 %
gaben an, sich in der Zukunft eventuell einer Anti-Aging-Behandlung unterziehen zu
wollen. Hier zeigten sich Frauen gegenüber Männern als stärker interessiert (75 vs.
51 %; p < 0,0001). Aktuelle Nutzer sowie Personen, die bereits früher Anti-Aging-Angebote
in Anspruch genommen hatten, waren in höherem Maß an einer zukünftigen Behandlung
interessiert. Hinsichtlich der Behandlungshistorie traten keine signifikanten Unterschiede
zwischen den Altersgruppen zutage. Als häufigste Informationsquellen für Anti-Aging-Therapien
identifizierten die Autoren Zeitschriften (51 %), Fernsehwerbung (49 %), Dermatologen
(40 %) sowie Freunde oder Familie (39 %). Stammten die Informationen von einem Dermatologen,
so waren die Patienten eher geneigt, eine Behandlung zu beginnen. Als wichtigste Argumente
gegen eine Anti-Aging-Therapie erwiesen sich potenzielle Risiken und Komplikationen.
61 % sahen dies als sehr wichtige Argumente gegen eine Therapie an. Für fast die Hälfte
der Probanden (46 %) stellten die Kosten ein sehr wichtiges Hemmnis dar.
Die Studienergebnisse zeigen, dass sich mittlerweile eine Vielzahl von Patienten für
Anti-Aging-Therapien interessieren. Allerdings sind die Patienten mit den meisten
dieser Therapien nur wenig vertraut. Da Dermatologen einen Einfluss auf die Therapieentscheidung
ihrer Patienten ausüben, sollten sie auch Informationen über die verfügbaren Behandlungsoptionen
bereitstellen, so die Autoren.
Dr. Frank Lichert, Weilburg