Bei Operationen, bei denen es schwierig ist, die Achsen und die Rotation genau einzuhalten
und bei denen es auf eine genaue laterale Durchleuchtung insbesondere am Femur ankommt,
bewährt sich das beidseitige Abdecken der unteren Extremität.
Das gesunde Bein ist dann die Vorlage. So lassen sich die Achsen für den Varus und
Valgus sowie die Rotation sehr genau bestimmen ([Abb . 1] bis [3]).
Abb. 1 Besonders bei schwierigen, aber bitte auch bei einfachen Verhältnissen erleichtert
das beidseitige Abdecken die Kontrolle von Rotation, Achsen und Länge wesentlich,
hier am Beispiel einer Nagelung der Tibia.
Abb. 2 Unzählige Tipps wurden zum Thema Einstellung der „Rotation bei der Behandlung von
Femurfrakturen“ bereits vorgestellt. Trotzdem beschreibt die Literatur weiterhin eine
signifikante Rate von Rotationsabweichungen, besonders am Femur. Mit beidseitigem
Abdecken gibt es eine einfache und sichere Alternative, zudem ganz ohne zusätzliche
Röntgentricks.
Abb. 3 Auch die Länge lässt sich sehr einfach durch Vergleich mit dem anderen Bein kontrollieren.
Wenn man einen Vergleich hat, ist das Auge hierfür sehr empfindlich. Man denke nur
an ein Bild, das schief hängt. Man sieht ein schräg hängendes Bild schon ab 1 bis
2° Neigung.
Dieses beidseitige Abdecken ist für das Femur und die Tibia sehr hilfreich.
Für den Femurschaft und das proximale Femur wird der lateromediale oder mediolaterale
Strahlengang der Bildwandlerkontrolle wesentlich erleichtert; diese erfolgt dann mit
weniger Aufwand und mit exakterem Ergebnis ([Abb. 4]).
Abb. 4 Besonders am Femur (proximal, Schaft und distal!) ist die exakte seitliche BV-Einstellung
schwierig und manchmal nur „halblebig“, dabei ist sie so wichtig. Auch hier hilft
die beidseitige Abdeckung, weil man das Gegenbein einfach aus dem Strahlengang herausheben
kann.