Z Gastroenterol 2018; 56(09): 1191-1195
DOI: 10.1055/a-0660-2028
Mitteilungen der ALGK
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Publication Date:
17 September 2018 (online)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der ALGK-Beitrag im September-Heft dieser Zeitschrift greift die Zertifizierungen der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) auf. Der Qualitätsdruck im deutschen Gesundheitswesen erhöht die Bedeutung von Zertifizierungen, die wahrscheinlich in Zukunft auch erlösrelevant werden und vor allem die Struktur- und Prozessqualität optimieren. Für die onkologische Versorgung hat sich hier die Deutsche Krebsgesellschaft als entscheidende Größe entwickelt. Die einzelnen Fachgesellschaften sind hierbei untergeordnet und integriert. Jeder, der die Zertifizierungsprozesse für ein Darmkrebszentrum bzw. ein viszeral-onkologisches Zentrum durchlaufen hat, hat den enormen Formalismus der Prozessstrukturierung, die herausfordernden Vorgaben der Erhebungsbögen und die große Kostenintensität erfahren.

Nach einer aktuellen retrospektiven Kohortenstudie [1] anhand des klinischen Krebsregisters des Tumorzentrums Regensburg, das die Region Oberpfalz mit ca. 1,1 Millionen Einwohnern vollständig abdeckt, lohnt die Mühe. So war die Behandlung an zertifizierten Darmkrebszentren im Vergleich zur Therapie an anderen Krankenhäusern mit besseren Überlebensraten assoziiert.

Vielen Kolleginnen und Kollegen sind aber die Strukturen, Abläufe und Personen, die hinter den Zertifizierungsvorgaben stehen, unklar. Ich habe mich daher bemüht einige aus meiner Sicht relevante Informationen zusammenzustellen. Lesenswert sind hierbei der „Endbericht über Nutzen, Mehraufwand und Finanzierung von Onkologischen Spitzenzentren, Onkologischen Zentren und Organkrebszentren“ der Firma Prognos AG, die im Auftrag der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft erstellt wurde [2], sowie der jetzt alle drei Monate erscheinende Newsletter der Deutschen Krebsgesellschaft [3].

Wichtig erscheint mir auf die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Darmkrebszentren (addz) hinzuweisen, die z. Zt. zwei Drittel der zertifizierten Darmkrebszentren vertritt. Die addz versteht sich als Interessenvertretung der Darmkrebszentren, die sich sowohl um die Regularien der Zertifizierung als auch um inhaltlicher Belange kümmert.

Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre viel Freude und würde mich über Ihre Vorschläge von für Sie interessanten Themen und Beiträgen sehr freuen.

Bitte beachten Sie, dass unsere ALGK-Jahrestagung 2018 am Samstag, dem 01. Dezember 2018, 10:00 – 13:00 Uhr, im Harnack-Haus Berlin, Tagungsstätte der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V., Ihnestraße 16 – 20, 14 195 Berlin stattfinden wird. Für die öffentliche Vormittagssitzung des 20. ALGK-Symposiums, haben wir mit Prof. Nida-Rümelin, Prof. Augurzky und Prof. Wille hochkarätige Referenten zur Diskussion über die Zukunft von deutschen Krankenhäusern eingeladen. Diese Veranstaltung ist für alle interessierten Kolleginnen und Kollegen auch unabhängig von der ALGK-Mitgliedschaft für eine Gebühr von 50 € zugänglich. Für ALGK-Mitglieder ist die Veranstaltung kostenfrei.

Mit freundlichen kollegialen Grüßen
Prof. Dr. med. Thomas Frieling
Vorsitzender der ALGK

Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. med. Thomas Frieling

Direktor der Medizinischen Klinik II
Innere Medizin mit Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie, Neurogastroenterologie, Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin
HELIOS Klinikum Krefeld
47 805 Krefeld
Lutherplatz 40
Tel.: 02 151/322 707
Fax: 02 151/322 078
thomas.frieling@helios-kliniken.de

Literatur

[1] Völkel V, Draeger T, Gerken M, Fürst A, Klinkhammer-Schalke M. Langzeitüberleben von Patienten mit Kolon- und Rektumkarzinomen: Ein Vergleich von Darmkrebszentren und nicht zertifizierten Krankenhäusern. Gesundheitswesen 2018; doi:10.1055/a-0591 – 3827

[2] www.krebshilfe.de/fileadmin/Downloads/PDFs/Stellungnahmen/Prognos_Endbericht_Deutsche_Krebshilfe.pdf

[3] [NEWSLETTER] [EXTERN] Bilanz, Leitlinien und „360° Onkologie“ – Lektüre für alle DKG-Mitglieder (Juni 2018)