Aktuelle Dermatologie 2018; 44(11): 480-482
DOI: 10.1055/a-0723-8626
Derma-Fokus
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Rückblick auf den Spring Continental Congress of Dermatology in Teheran

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Publication Date:
07 November 2018 (online)

 

Auf Einladung des Organisationskomitees nahm ich am Spring Continental Congress of Dermatology vom 25. – 27. April 2018 in Teheran teil – veranstaltet von den Kollegen Prof. M. Nassini Kashami, Tehran University of Medical Science, und Prof. Alireza Firooz, Center for Research and Training in Skin Diseases and Leprosy, und unter Mitorganisation von internationalen Gesellschaften, u. a. European Society for Laser and Energy Based Devices (ESLD), International Society of Teledermatology (IST), Dermatologic and Aesthetic Surgery International League (DASIL).

Der Kongress war aufgebaut wie alle größeren Kongresse in Europa. Er umfasste alle Bereiche unseres Faches in den Hauptsitzungen, sowohl in klinischer als auch in wissenschaftlicher Hinsicht. Neue klinische Studien und auch experimentelle Laborstudien wurden gleichermaßen präsentiert, begleitet von Workshops in Dermatoskopie, Laser, Ästhetik, Trichoskopie, Dermatopathologie sowie 11 industriegesponserten Workshops und Seminaren. Daneben wurden regionale Themen wie Leishmaniose, kriegsbedingte Hauterkrankungen und Verletzungen, Depigmentierungen und Depigmentierungs-Methoden ausführlich präsentiert.

Hohes Niveau – fachlich und organisatorisch

Das Niveau war durchweg gut und alle Präsentationen waren up to date. Das Teilnehmerspektrum war sehr heterogen, circa 1000 Gäste aus 33 Ländern und ebenso viele iranische Kollegen, was zu vielen interessanten Diskussionen führte. Die ausgedehnte Industrieausstellung präsentierte betont Antiaging-Geräte und Pharmaka.

Neben den wissenschaftlichen Präsentationen war sehr auffallend die exzellente Organisation des Kongresses und auch des Rahmenprogramms. Während des gesamten Kongresses waren gemeinsame Pausen, Mittagessen und festliche Dinner für uns alle in einem sehr schönen Ambiente organisiert, was Kennenlernen und interessante Gespräche erlaubte, aus denen sicher die eine oder andere Kooperation entstehen wird.


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Kennenlernen der iranischen Kultur

Eindrücklich war für mich die Einladung zum Dinner in das Center for Research & Training in Skin Diseases & Leprosy (CRTSDL) von Prof. Alireza Firooz. Wir konnten die Klinikmitarbeiter an ihren Arbeitsplätzen – im Labor, Ambulanz, Sekretariat etc. – sprechen und uns einen guten Eindruck vom Klinikleben machen. Danach genossen wir auf der Dachterrasse der Klinik ein herrliches Abendessen mit Blick auf Teheran. Zudem bestand täglich die Möglichkeit zu Kurzausflügen in Teheran wie z. B. zum Niavaranpalast, einstiger Wohnsitz des Schahs, eine moderne großzügige Villa, worin v. a. die exzellente Qualität der Teppiche bestach, oder zum einzigartigen Golestanpalast, errichtet Ende des 18. Jahrhunderts mit dem berühmten Pfauenthron (Weltkulturerbe), und in die Altstadt mit dem alten Basar. Wir konnten die persische Gastfreundschaft genießen und wurden von den Iranern überall freundlich als „Deutsche“ begrüßt. Nach einigen Tagen konnte ich die Kopftücher halb so elegant und geschickt binden wie die iranischen Frauen, die diese als Ergänzung zu ihren schicken Hosenanzügen trugen.

Der Kongress lässt sich, wie Prof. Alireza Firooz es in seinem Vorwort bereits tat, zusammenfassen: “The focus of the Conference is to introduce the latest updates and management of both medical and esthetic dermatology, highlighting some of the conditions very common in our region such as leprosy, pemphigus, and cosmetic treatments of ethnic skin. We would also like to show you our famous Persian hospitality and introduce you to 3000 years of culture and tradition.”

Ich habe den Kongress an sich, die Kollegen und die Reise in den Iran sehr positiv in Erinnerung.

Prof. Dr. Ingrid Moll, Hamburg


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