Hebamme 2018; 31(05): 296-297
DOI: 10.1055/a-0729-5094
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WHO betont Bedeutung des Stillens als Basis für das Leben

Weltstillwoche
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Publication Date:
31 October 2018 (online)

Vom 1.-7. Oktober fand die Weltstillwoche 2018 statt. Sie stand unter dem Motto: „Stillen – Basis für das Leben“. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt deshalb sechs Monate lang ausschließlich und insgesamt bis zu zwei Jahre zu stillen. In Deutschland ist die Stilldauer jedoch deutlich niedriger als empfohlen. Der Deutsche Hebammenverband setzt sich dafür ein, dass jedes Kind in Deutschland seinem Bedarf entsprechend gestillt wird. DHV-Präsidentin Ulrike Geppert-Orthofer betont: „Hebammen sind die Expertinnen für das Stillen. Sie haben damit eine wichtige Rolle und stehen Müttern bis zum Ende der Stillzeit beratend zur Seite.“ Werde ein Säugling in den ersten 6 Monaten seines Lebens ausschließlich gestillt, profitiere er gleich in mehrfacher Hinsicht davon, heißt es in einer Pressemitteilung des DHV zur Weltstillwoche weiter: Die Nährstoffe in der Muttermilch tragen zum Wachstum bei, sie beugen Unterernährung vor, fördern die Gehirnentwicklung und verringern das Risiko, zu einem späteren Zeitpunkt übergewichtig zu werden. Das berichtet die WHO. Zugleich wird dem Kind durch die Muttermilch eine Art erste Impfung verabreicht, indem sie es mit wichtigen Antikörpern versorgt und das Immunsystem stärkt.

„Stillen ist auf gesellschaftliche Unterstützung angewiesen. Schließlich ist Stillen etwas ganz Normales, Natürliches, und als solches sollte es akzeptiert und gefördert werden“, meint Aleyd von Gartzen, Stillbeauftragte des Hebammenverbands. Nur wenn Stillen nicht möglich ist, sollten entsprechende Alternativen zur Muttermilch genutzt werden. Denn Muttermilch sei und bleibe die beste Wahl und sie gewährleiste die beste Ernährung für das Kind.

Stillen kann sogar überlebenswichtig sein, wie aus einem von WHO und das UN-Kinderhilfswerk UNICEF im Juli 2018 veröffentlichten Bericht hervorgeht: Weltweit sind nach UN-Angaben rund 78 Millionen Babys lebensbedrohlichen Gesundheitsrisiken ausgesetzt, da sie nach der Geburt nicht direkt gestillt werden. Betroffen seien 3 von 5 Neugeborenen, die meisten von ihnen in Ländern mit geringem oder mittlerem Einkommen.

Die Weltstillwoche gilt als die größte gemeinsame Kampagne aller das Stillen fördernden Organisationen. Sie wird seit 1991 jährlich in über 120 Ländern begangen und basiert auf der Innocenti-Deklaration und der von WHO und UNICEF herausgegebenen globalen Strategie zu Säuglings- und Kleinkindernährung.

Quelle: www.hebammenverband.de/aktuell/aktionen/weltstillwoche/2018/