Zusammenfassung
Hintergrund Da eine Steigerung der Anzahl an zu versorgenden geriatrischen Patienten mit urologischen
Krankheitsbildern in den kommenden Jahrzehnten zu erwarten ist und die Urologie zugleich
mit anderen Fachbereichen um den medizinischen Nachwuchs konkurriert, werden alternative
Modelle benötigt, um die medizinische Versorgung dieser Patienten sicherzustellen.
Ein vielversprechender Ansatz stellt die Telemedizin dar. Hierbei werden sowohl räumliche
als auch zeitliche Distanzen mittels Datenaustausch bzw. Telekommunikation überbrückt,
um eine urologische Diagnostik und Therapie sicherzustellen.
Patienten/Material und Methoden Auswertung der relevanten, PubMed-gelisteten Artikel zu den Suchbegriffen „telemedicine“,
„teleproctoring“, „telementoring“, „telerounding“ und „telecounseling“.
Ergebnisse Die vorliegenden Daten zeigen, dass telemedizinische Produkte durchweg eine hohe
Patientenzufriedenheit bei einfacher Handhabung aufweisen. Telemedizin kann den Urologen
durch eine höhere Therapieadhärenz und Monitoring der Patienten in ihrem gewohnten
Umfeld entlasten und damit eine Optimierung der Therapie ermöglichen. Sie kann durch
die verlässliche Übermittlung von Patientendaten und einer damit einhergehenden Erhöhung
der Diagnosesicherheit die Patientenzufriedenheit und Bindung der Patienten an Klinik
und Praxis erhöhen. Voraussetzung für ein Gelingen der Technik stellen eine adäquate
Information von Patienten und teilnehmenden Ärzten sowie ein regelmäßiger Informationsaustausch
über im Rahmen der Programme auftretende Probleme dar. Allerdings beschränken sich
die bisherigen Anwendungen auf kleine Fall- und Beobachtungsstudien, eine Anwendung
auf größere Patientenkohorten muss in Zukunft angestrebt werden, um die Anwendbarkeit
telemedizinischer Produkte auf solide Daten stützten zu können.
Schlussfolgerung Die Telemedizin birgt großes Potenzial für die Versorgung urologischer Patienten.
Ihr Einsatz in Kombination mit entsprechenden Serviceprogrammen stellt einen vielversprechenden
Ansatz dar, um den durch demografischen Wandel und Ärztemangel ausgelösten Herausforderungen
der urologischen Fachdisziplin zu begegnen und örtliche und zeitliche Begrenzungen
zu überwinden.
Abstract
Due to demographic changes and aging in the German population combined with the shortage
of doctors, new techniques are needed to ensure urological patient care in the future.
Telemedicine offers great potential to facilitate patient monitoring in their familiar
surroundings and to ameliorate patient’s compliance with the suggested therapy concept.
Through optimal and reliable transfer of patient data, telemedicine helps to optimise
patient satisfaction with urological therapies, binds them to their doctor and raises
diagnostic safety. For a successful use of telemedicine, detailed education of participating
patients and urologists as well as detailed fault monitoring are required.
Schlüsselwörter
Telemedizin - Teleproctoring - Televisite - Telekonsultation - Telementoring
Keywords
telemedicine - teleproctoring - telementoring - telerounding - telecounseling