Pneumologie 2019; 73(01): 14
DOI: 10.1055/a-0755-9999
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Klinische Pathophysiologie

Blum HE, Müller-Wieland D. Hrsg. Begründet von Walter Siegenthaler.
Klinische Pathophysiologie.

Stuttgart: Thieme Verlag; 2018. 10., vollst. überarb. und erw. Aufl., 1288 S., 670 Abb. € 149.
ISBN: 978-3-13-449610-9
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Publication History

Publication Date:
17 January 2019 (online)

 

    Nun haben wir sie wieder vor uns, erstmals seit der letzten Auflage von 2006, die „Klinische Pathophysiologie“, das Buch der Bücher in der Medizin. Schon als Student nahm man es nicht ohne Ehrfurcht in die Hand, heute ist das nicht anders; es handelt sich um nicht weniger als um eine Summa Medicinae, eine Bestandsaufnahme der Medizin in ihrer Gesamtheit.

    Dies ist um so verdienstvoller, als sich immer weniger Autoren zutrauen, eine auch nur für eine absehbare Zeit gültige Summe ihres Teilgebiets zusammenzufassen. Zwei Herausgeber haben die Beiträge von 88 (sic !) Autoren gebündelt, auf 1284 Seiten mit 670 Abbildungen.

    Walter Siegenthaler, der Begründer des Werks, starb 2010. Vor uns liegt demnach die Arbeit einer vollständig überarbeiteten und erweiterten Auflage seines Werks in 10. Auflage. Der Stoff ist auf 36 Kapitel aufgeteilt, z. T. themenbezogen, z. T. organbezogen. Die Texte sind, wie es heute üblich ist, durch reichlich kurze Zusammenfassungen, Tabellen und aussagekräftige Abbildungen aufgelockert. Inhaltlich ist herauszuheben, dass auch komplexe grundlagenwissenschaftliche Gehalte durchweg in klinische Perspektiven gesetzt worden sind. Die Freude an ihren Themen und der Fortschrittsoptimismus der Herausgeber und Autoren ist in den Texten mit Händen zu greifen und stimuliert den Leser, die wissenschaftlichen Grundlagen der Medizin zu erfassen.

    Aus diesen Gründen spricht das Werk unverändert wie seine Vorauflagen eine Reihe von Interessen an: die Studentinnen und Studenten, Ärzte in Facharztausbildung, Fachärzte, aber auch theoretische und klinische Wissenschaftler finden in diesem Werk ein Lehrbuch ebenso wie ein Nachschlagwerk, nicht zuletzt auch eine Stimulation der eigenen Forschung.

    „Der Siegenthaler“ (noch grundlegender als seine Werke „Differentialdiagnose in der Inneren Medizin“ und „Lehrbuch der Inneren Medizin“, beide ebenfalls schon von neuen Autoren fortgeführt) ist in gute Hände geraten. Glückwunsch den Autoren, Glückwunsch dem Thieme Verlag! Es gibt sie unverändert, die Standardwerke. Die „Pathophysiologie“ in blau-weißem Trikot gehört unverändert dazu.

    Prof. Santiago Ewig, Bochum


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