ergopraxis 2019; 12(02): 6-7
DOI: 10.1055/a-0770-3355
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Publication Date:
01 February 2019 (online)

Sorgenkind Übergewicht – KiGGS-Studie Welle 2

Die meisten Kinder und Jugendlichen sind gesund! Das war die wichtigste Erkenntnis aus der KiGGS-Studie Welle 1 im Jahr 2014 (STECKBRIEF). Nun gibt es Daten der Welle 2. Darin schätzen rund 96 Prozent der Eltern den allgemeinen Gesundheitszustand ihrer Kinder als sehr gut oder gut ein. Dass Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen meist eine schwierige gesundheitliche Lage haben, hat sich nicht verändert. Die Forscher des Robert-Koch-Instituts fordern daher verstärkt Strategien, um die gesundheitliche Ungleichheit in der Gesellschaft zu reduzieren.

Zusätzlich untersuchten die Wissenschaftler neue Themen wie Heuschnupfen, Asthma, körperliche Aktivität oder Konsum zuckerhaltiger Erfrischungsgetränke. Das Fazit: Die Kinder erfreuen sich sehr guter Gesundheit.

Einzig das Thema Übergewicht gibt Anlass zur Sorge. Die Trendanalyse zeigt: Mehr als jedes zweite Kind mit Übergewicht oder Adipositas zwischen zwei und sechs Jahren kämpft auch im Jugendalter noch mit diesem Problem. Die in den letzten Jahrzehnten stetig ansteigende Quote übergewichtiger Kinder und Jugendlicher scheint zwar vorerst gestoppt. Die Zahl ist aber immer noch erschreckend hoch – aktuell ist etwa jedes siebte Kind in Deutschland zu dick. Die Lösung lautet: Mehr Bewegung, bitte! Und zwar so früh wie möglich.

dtj

Steckbrief

KiGGS: Die Langzeitstudie KiGGS des Robert-Koch-Instituts (RKI) untersucht Gesundheit und Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Sie liefert damit bundesweit einmalige Verlaufsdaten.

Erste Daten: Das RKI begann KiGGS mit einer Basiserhebung. Dafür wurden zwischen 2003 und 2006 etwa 17.600 Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern aus 167 Orten befragt.

Welle 1: Zwischen 2009 und 2012 befragten die Forscher rund 12.300 Teilnehmer, davon 7.900 bereits in der Basiserhebung.

Welle 2: Im Zeitraum zwischen 2014 und 2017 interviewten die Forscher rund 10.800 Kinder, Jugendliche und Eltern aus den vorangegangenen Erhebungen erneut.

Zusätzlich zogen sie noch einmal rund 15.000 Heranwachsende aus einer neuen Stichprobe hinzu.

Die vorläufigen Ergebnisse werden im Journal of Health Monitoring ausführlich dargelegt. Den kostenfreien Download sowie weitere Informationen finden Sie unter www.kiggs-studie.de/ergebnisse/kiggs-welle-2.html.


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