Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2018; 05(04): 295-303
DOI: 10.1055/a-0774-4494
CME-Fortbildung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Periphere arterielle Verschlusskrankheit: Wann ist ein PCSK9-Inhibitor sinnvoll?

Authors

  • Knut Kröger

  • Christine Espinola-Klein

  • Ulrich Hoffmann

  • Christoph Kalka

  • Holger Lawall

  • Norbert Weiss


Subject Editor: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist Prof. Dr. med. Knut Kröger, Krefeld.
Further Information

Publication History

Publication Date:
20 December 2018 (online)

Preview

Die PAVK gehört zu der Gruppe von arteriosklerotischen Erkrankungen mit dem höchsten Risiko für kardio- und periphervaskuläre Ereignisse. Ein erhöhter LDL-Cholesterinwert ist ein unabhängiger Risikofaktor dafür und lässt sich effektiv mit PCSK9-Inhibitoren behandeln. Da Angiologen im Beschluss des GBA als Verordner dieser sehr kostenintensiven Therapie genannt sind, werden im vorliegenden Beitrag die Hintergründe erläutert.

Kernaussagen
  • Die PAVK geht mit einem erhöhten Risiko der kardiovaskulären Mortalität einher.

  • Die Therapie der PAVK umfasst die Behandlung der vaskulären Risikofaktoren sowie der kardialen und zerebrovaskulären Begleiterkrankungen.

  • Ein erhöhter LDL-Cholesterinwert ist ein unabhängiger Risikofaktor für das Auftreten der PAVK. Die Leitlinie der ESC empfiehlt bei Patienten mit manifester PAVK ebenso wie bei KHK oder zerebrovaskulärer Erkrankung einen Zielwert für das LDL-Cholesterin von unter 70 mg/dl oder eine Reduktion um 50 %, wenn der Ausgangswert zwischen 70 und 135 mg/dl liegt.

  • Patienten mit einer PAVK haben in der FOURIER-Studie mit einem PCSK9-Inhibitor bzgl. kardiovaskulärer und peripherer Endpunkte besonders gut abgeschnitten.

  • Der aktuelle GBA-Beschluss zur Verordnung von PCSK9-Inhibitoren benennt explizit die Angiologen als Facharztgruppe, die die Indikation für diese Therapie stellen darf.

  • Die Therapie mit einem PCSK9-Inhibitor kann bei Patienten mit einer klinisch manifesten und progredienten PAVK indiziert sein, wenn die LDL-Cholesterinkonzentration nicht mit anderen Mitteln, z. B. unter einer maximalen Statintherapie in Kombination mit Ezetimib, in den Zielbereich der aktuellen Leitlinienempfehlungen gesenkt werden kann. Die Applikation eines PCSK9-Inhibitors ermöglicht die Zielwerterreichung für das LDL-Cholesterin für viele dieser Patienten.