Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2018; 05(04): 267
DOI: 10.1055/a-0793-2904
Aktuell
Vaskuläre Bildgebung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Rolle der Duplexsonografie für die Diagnose von Graft-Thrombosen und Endoleaks nach endovaskulärer Versorgung abdomineller Aortenaneurysmata

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Publication Date:
20 December 2018 (online)

Dank der technischen Entwicklung ist die endovaskuläre Operation (Endovascular Aortic Repair, EVAR), die von Parodi erstmals 1991 durchgeführt wurde, heute die bevorzugte Methode für die elektive Versorgung des abdominellen Aortenaneurysmas. Trotz der Vorteile der Methode ist das Auftreten von Langzeitkomplikationen wie Graft-Thrombosen und Endoleaks, die eine Reintervention notwendig machen, weiterhin die Achillesferse der EVAR. Patienten, die mit dieser Methode behandelt werden, benötigen ein jahrelanges Follow-up, um diese Komplikationen erfassen zu können.

Fazit

Die Duplexsonografie erwies sich, so die Autoren der Studie, als verlässliche Untersuchungsmethode bei der Detektion von Graft-Thrombosen und Endoleaks nach endovaskulärer Versorgung eines abdominellen Aortenaneurysmas verglichen mit der CT-Angiografie. Die Messungen mit beiden Methoden korrelierten hinsichtlich des maximalen Querdurchmessers des Aneurysmasacks gut, hinsichtlich des Aneurysmadurchmessers zeigte sich eine geringgradige Unterschätzung in der Duplexsonografie verglichen mit der CT-Angiografie. Die Autoren folgern, dass die Duplexsonografie als Schlüsseluntersuchungsmethode in zunehmendem Maße für das postoperative Follow-up nach EVAR empfohlen werden kann. Die Anwendung der Duplexsonografie könnte die Kosten für das Follow-up senken, die Strahlenbelastung für den Patienten und die Rate der kontastmittelinduzierten Nephropathien reduzieren. Ergänzend sollte nach einem Jahr sowie bei speziellen Fragestellungen weiterhin die CT-Angiografie angewandt werden, empfehlen die Autoren.