ergopraxis 2019; 12(03): 1
DOI: 10.1055/a-0800-2010
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Vive la Révolution

Michael Schiwack

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Publication Date:
01 March 2019 (online)

Veraltete Lerninhalte oder eingefahrene Strukturen machen unglücklich. Wir alle kennen das und bekommen bei den Gedanken daran den ein oder anderen roten Fleck im Gesicht. Da dies nicht gut aussieht, sollten wir versuchen, die Dinge zu verändern. Am besten für uns selbst sofort, im beruflichen Kontext mit der notwendigen Ruhe und Übersicht. Und Beharrlichkeit.

Unsere Klienten haben in der Regel nicht den Überblick oder auch nicht die Stärke, aktiv Veränderungen herbeizuführen. Dazu benötigen sie uns. Und dafür sind wir schließlich auch da.

Was passiert nun, wenn die Strukturen und Angebote einer Einrichtung, in der Therapeut und Klient aufeinandertreffen, aus einer fast vergessenen Zeit stammen? Dann braucht es nicht weniger als eine Revolution. Eine kleine wenigstens. Sie abeginnt meist mit einer winzigen Idee, die sich aus der Lebenswirklichkeit entwickelt. Eine solche zeitgemäße und zugleich revolutionäre Idee hatte Christina Müllenmeister (ab Seite 36). Sie krempelte eine psychiatrische Tagesstätte um und verwandelte das sogenannte PC-Training anhand von Cogpack in eine Medienwerkstatt. Damit gab sie ihren Klienten einen modernen und zeitgemäßen Inhalt im Rahmen der Ergotherapie und befähigte sie zu beeindruckenden Leistungen. Abseits vom Handwerk. Denn Korbmacher und professionelle Seidentuchbemaler werden heute in der üblichen Arbeitswelt nicht mehr benötigt. Medienkompetente Menschen hingegen schon. Eine Erfolgsstory, die unbedingt Nachahmer finden sollte.

„Passt das Therapieangebot noch zur Lebenswirklichkeit der Klienten?“

Darum rufe ich Euch zu: Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten dieser Welt, erhebt Euch und verändert die Ergotherapie mit Euren Ideen! Vive la Révolution!