CNE Pflegemanagement 2019; 06(01): 2
DOI: 10.1055/a-0810-4127
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Publication Date:
05 February 2019 (online)

35-Stunden-Woche für Pflegende bei vollen Bezügen

Die Frankfurter Rotkreuz-Kliniken haben zum Januar 2019 die 35-Stunden-Woche für MitarbeiterInnen der stationären Pflege in den beiden Kliniken eingeführt – bei vollem Gehaltsausgleich. Gelten soll diese Regelung erst einmal befristet für zwei Jahre. Ziel: Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber. Man möchte so mehr neue Pflegekräfte ansprechen und gleichzeitig den guten MitarbeiterInnen etwas zurückgeben. Gute Idee? Was sagen wohl die anderen Pflegemanager?


Kommentar

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Andrea Albrecht
Pflegedirektorin Lukaskrankenhaus Neuss, Pflegemanagerin des Jahres 2019


Wie mutig und innovativ, dass Oberin Karin Schoppet den Vorschlag von Staatssekretär Andreas Westerfellhaus aufnimmt, und ein Konzept umsetzt, das Teilzeitarbeit bei vollem Lohnausgleich garantiert. Allerdings sieht sein Vorschlag vor, die Aufstockung von geringfügigen Teilzeitmodellen auf 80% bei 100% Lohnausgleich vor.


Ich finde es absolut lobenswert, dass sich die Kollegin nicht vom Gejammer über Fachkräftemangel irritieren lässt und gute Ideen aufgreift und umsetzt, um Vollzeitmitarbeiter zu entlasten. Allerdings müssen diese zwei Tage pro Monat aufgefangen werden. Wer wird dies tun? Ich gehe davon aus, dass zusätzliche Mitarbeiter in den nächsten zwei Jahren diese Stunden auffangen werden, da ohne diese zusätzlichen Arbeitsstunden eine Unterbesetzung vorprogrammiert ist. Und noch eine Kleinigkeit: All das natürlich ohne Neubildung von Mehrarbeitsstunden.


Nochmal: Es ist wichtig, sich mit neuen Konzepten auseinanderzusetzen, die die Zufriedenheit der KollegInnen steigern, körperliche Belastung reduzieren und Freude am Beruf erhalten. Arbeitgeber, nutzt die Chance und zeigt Euch von Eurer Schokoladenseite! Wenn nicht jetzt, wann dann?