Aktuelle Urol 2019; 50(04): 348
DOI: 10.1055/a-0823-0872
Tipps und Tricks
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Spülungsintensität bei Makrohämaturie auf einen Blick

Andreas Wiedemann
1   Urologische Klinik, Evangelisches Krankenhaus Witten im Diakoniewerk Ruhr gGmbH
2   Lehrstuhl für Geriatrie, Universität Witten/Herdecke
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Publication Date:
09 August 2019 (online)

Bei einer genuinen Makrohämaturie oder in einer postoperativen Situation ist neben der aktuellen „Rot-Verfärbung“ der Spülflüssigkeit, die immer nur eine Momentaufnahme darstellt, die Dauer und Intensität einer Spülbehandlung zur Indikationsstellung z. B. für eine Nachkoagulation wichtig. Angaben darüber sind oftmals der Kurvendokumentation, die zwar die Tatsache einer laufenden Spülung, nicht jedoch deren Intensität enthält, nicht zu entnehmen. Die Befragung des Pflegepersonals scheitert häufig daran, dass bei wechselnden Stationsbesetzungen gerade an Wochenenden oder Feiertagen eine kontinuierliche Beurteilung der Spülintensität nicht möglich ist.

Hier hat sich eine einfache Verabredung in unserer Klinik bewährt, die auch über mehrere Tage die Intensität einer Harnblasendauerspülung dokumentiert: Jeder Spülbeutel wird ab der stationären Aufnahme oder ab einer transurethralen Operation durchnumeriert. Der visitierende Urologe kann dann auf einen Blick und ohne Zuhilfenahme von Laborwerten erkennen, ob sich hier möglicherweise ein Problem verbirgt (s. [Abb. 1]).

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Abb. 1 Spülbeutel mit laufender Nummer: 26 Spülbeutel in 2 Tagen implizieren Handlungsbedarf zusätzlich zur optischen Beurteilung der Spülflüssigkeit.