kleintier konkret 2019; 22(04): 42-43
DOI: 10.1055/a-0831-5120
Schritt.für.Schritt
Hund.Katze
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hautplastiken – Der Rotationslappen

Pia Rebentrost
Weitere Informationen

Korrespondenzadresse

Dr. Pia Rebentrost
Universität Leipzig
Klinik für Kleintiere
Abteilung Chirurgie
An den Tierkliniken 23
04103 Leipzig

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
30. August 2019 (online)

 

Großflächige Hautdefekte entstehen bei Hund und Katze häufig:

  • infolge von Traumata

  • nach Tumorresektionen

Zur Vermeidung von Wundheilungsstörungen ist ein spannungsfreier Wundverschluss bei erhaltener Vaskularisierung der Haut anzustreben. Mithilfe von Hautplastiken ist ein sofortiges Verschließen des Defekts unter Vermeidung von Narbenbildung und Narbenkontraktur möglich.

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Abb. 1 Grundbesteck für die Durchführung einer Hautplastik (von o. n. u. und l. n. r.): Tuchklemmen (z. B. nach Backhaus), sterile Kompressen, Nahtmaterial (resorbierbar und nicht resorbierbar), Nierenschale mit physiologischer Kochsalzlösung, Nadelhalter (z. B. nach Mayo-Hegar), Skalpellhalter mit 22er Klinge, chirurgische Pinzetten (z. B. nach Adson oder Gerald), Gewebescheren (z. B. nach Metzenbaum, gerade oder gebogen), chirurgische Schere, Arterienklemmen (z. B. Mosquitoklemme oder nach Pean).(© Pia Rebentrost)
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Abb. 2 Rotationslappen: Der Flap wird um den Drehpunkt (Stern) geschwenkt.(© Pia Rebentrost)

Durchführung

Der Rotationslappen wird zu den lokalen oder Subdermal-Gefäßplexus-Flaps gezählt. Zu den Hautlappen, die einen Drehpunkt besitzen, gehören außerdem Interpolations- und Transpositionslappen.

Der Rand des Rotationsflaps grenzt unmittelbar an den Hautdefekt an und hat die Form eines Halbkreises. Die Spenderregion wird durch das Schwenken des Hautlappens gleichzeitig verschlossen. Diese Technik wird an Lokalisationen angewendet, an denen nur auf einer Seite des Defekts Haut vorhanden ist. Dies ist vor allem in der Nähe von Körperöffnungen wie dem Anus oder des Auges von Bedeutung, da so eine Beeinträchtigung oder Verformung dieser vermieden werden kann.

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Abb. 3 Kreisrunder Hautdefekt am Karpus eines 8-jährigen Mischlingshunds nach Entfernung eines Hauttumors. Die distale Gliedmaße wurde steril abgedeckt.(© Pia Rebentrost)
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Abb. 4 Halbkreisförmige Inzision nach proximal. Der Schnitt kann schrittweise verlängert werden, bis der Defekt komplett gedeckt werden kann. Das Hautareal des Flaps wird im Anschluss stumpf unterminiert.(© Pia Rebentrost)
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Abb. 5 Der Rotationslappen wird nach distal in das Defektbett geschwenkt.(© Pia Rebentrost)
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Abb. 6 Zustand nach vollständigem 2-schichtigen Wundverschluss. Unterhaut: einfach fortlaufende Subkutannaht oder Einzelhefte; Haut: Einzelknopfhefte. Die Spender- und Empfängerregion wurden zeitgleich spannungsfrei verschlossen.(© Pia Rebentrost)

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Dr. Pia Rebentrost

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Dr. Pia Rebentrost
Universität Leipzig
Klinik für Kleintiere
Abteilung Chirurgie
An den Tierkliniken 23
04103 Leipzig

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Abb. 1 Grundbesteck für die Durchführung einer Hautplastik (von o. n. u. und l. n. r.): Tuchklemmen (z. B. nach Backhaus), sterile Kompressen, Nahtmaterial (resorbierbar und nicht resorbierbar), Nierenschale mit physiologischer Kochsalzlösung, Nadelhalter (z. B. nach Mayo-Hegar), Skalpellhalter mit 22er Klinge, chirurgische Pinzetten (z. B. nach Adson oder Gerald), Gewebescheren (z. B. nach Metzenbaum, gerade oder gebogen), chirurgische Schere, Arterienklemmen (z. B. Mosquitoklemme oder nach Pean).(© Pia Rebentrost)
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Abb. 2 Rotationslappen: Der Flap wird um den Drehpunkt (Stern) geschwenkt.(© Pia Rebentrost)
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Abb. 3 Kreisrunder Hautdefekt am Karpus eines 8-jährigen Mischlingshunds nach Entfernung eines Hauttumors. Die distale Gliedmaße wurde steril abgedeckt.(© Pia Rebentrost)
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Abb. 4 Halbkreisförmige Inzision nach proximal. Der Schnitt kann schrittweise verlängert werden, bis der Defekt komplett gedeckt werden kann. Das Hautareal des Flaps wird im Anschluss stumpf unterminiert.(© Pia Rebentrost)
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Abb. 5 Der Rotationslappen wird nach distal in das Defektbett geschwenkt.(© Pia Rebentrost)
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Abb. 6 Zustand nach vollständigem 2-schichtigen Wundverschluss. Unterhaut: einfach fortlaufende Subkutannaht oder Einzelhefte; Haut: Einzelknopfhefte. Die Spender- und Empfängerregion wurden zeitgleich spannungsfrei verschlossen.(© Pia Rebentrost)